Agria 37. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 2001)

Vaday Andrea–Domboróczki László: Mezőszemere – Kismari-fenék. Késő-császárkori–kora-népvándorláskori temetőrészlet

4. Jahrhunderts im sarmtischen Material wieder auf. Die flachen, scheibenförmigen Perlen mit Querbohrung kommen im Material des Barbaricums seltener vor. Diese Perlenform ist bereits von den hellenistischen Zeiten an bekannt, sie ist schon unter den Produkten der auf Rhodos vorgekommenen Glaswerkstatt zu finden. 282 Sie sind in der Frühkaiserzeit auch an der Nordküste des Schwarzen Meeres bekannt. Im Karpaten­becken kommen sie teils in den Gräbern der von Osten kommenden neuen iranischen Stämme und Stammreste vor, teils gelangten sie als Produkte von römischen Werkstätten zu den Barbaren. 283 Die Zahl der mit komplizierteren Technik gemachten Glasperlen von gemischtem Material ist im Barbaricum bedeutend kleiner als die der Perlen homogenen Materials. 284 Sie tauchen an der Wende des 1. und 2. Jahrhunderts n. Chr. auf, einige Exemplare sind bis Ende der Attila-Zeit in der Tiefebene zu finden, 285 aber sie kommen hauptsächlich in zwei Perioden, nämlich im 2. Jahrhundert n. Chr. und im ersten Jahrzehnt des 3. Jahrhunderts, bzw. in der Zeitspanne zwischen dem letzten Drittel des 4. und der ersten Hälfte des 5. Jahrhunderts häufiger vor. Am häufigsten sind die inkrustierten Exemplare mit Wellenlinien-, bzw. mit einander kreuzender Wellenlinienverzierung, unter ihnen die mittelgroßen und großen Stücke von schwarzem, oder schwärzlichblauem Grund. 286 Die Millefiori-Perlen mit Blumen- und Schachbrettmuster sind in derselben Periode wie die inkrustierten Stücke vorhanden. 287 Die mittelgroßen und großen getüpfelten Perlen von verschiedener Farbe tauchen seltener auf, in größerer Zahl trifft man sie hauptsächlich im Perlenmaterial vom Ende des 4. und aus dem 5. Jahrhundert. 288 Mit gemischter Technik 289 wurden im allgemeinen größere Perlen gemacht, sie vertreten eine große Formenvielfalt. Die mit komplizierterer Technik hergestellten Perlen sind größtenteils Produkte von Werkstätten aus der Pontusgegend, und sie wurden von neuen, von Osten kommenden Volksresten mitgebracht. Da sie aber auf römischen 290 und germanischen Gebieten 291 eben­falls vorkommen, kann es vollkommen nicht ausgeschlossen werden, daß einige Exemplare von den Germanen oder Römern stammen. 292 282 DAVIDSON WEINBERG, Gladys 1971, PI. 76 - als eine Variante der herzförmigen Perlen. VADAY Andrea 1989, 101: über das Verbreitungsgebiet der Perlen. 283 BENEA, Doina 1996, 134, Fig. 25. a-b-c. Der Typ I der in den Perlenwerkstätten I-V vorgekommenen Perlen. 284 Ihre Verteilung ist aber nicht gleichmäßig. In der späten Periode ist ihr Anteil im Fundmaterial der Batschka höher als im zentralen Gebiet des Barbaricums oder in der nördlichen bzw. nordöstlichen Grenzzone. 285 VADAY Andrea 1989, 314, Abb. 22. 286 In der Tracht haben sie keine besondere Stelle, sie treten um den Hals, auf dem Arm, Bein, Gürtel und auf der Tasche gleicherweise auf. 287 Sie wurden eher an auffallenden Stellen, so um den Hals, auf dem Arm und Gürtel getragen. 288 In erster Linie kommen sie um den Hals, auf Gürtel und Tasche vor. 289 Gemeinsame Anwendung der ergossenen und gedrehten Technik, ferner der Inkrustation. 290 BENEA, Doina - BONA, Petra 1994, 102. Auch im Material der Perlenwerkstatt von Tibiscum gab es Millefiori-Perlen. 291 TEMPELMANN-MACZYNSKA, Magdalena 1985. 292 Die Herkunft der komplizierteren Typen wird eher aufgrund der Wahrscheinlichkeit, mit Hilfe von anderen - auf dem gegebenen Fundort vorkommenden - Gegenständen bestimmt. Als Anhaltspunkte kann noch die Farbe dienen, die in mehreren Fällen in den Regionen der einzelnen 64

Next

/
Oldalképek
Tartalom