Agria 36. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 2000)

Gy. Gömöri Ilona: Út menti keresztek, kegyszobrok, falifülkék Hevesen és határában

Ilona Gy. Gömöri Straßenkruzifixe, Gnadenstandbilder, Wandnischen in und um Heves Die überwiegend katholische Bevölkerung von Heves hatte das Bedürfnis, religiöse Objekte auch außerhalb der Schauplätze großer gemeinschaftlicher Ereignisse für den engeren gemeinschaftlichen und familiären Bereich zu errichten. So wurden in den letzten zwei Jahrhunderten 24 Kruzifixe an den Straßen und 10 Gnadenstandbilder unter freiem Himmel aufgestellt. Von den Häusern mit Wandnischen bestehen zur Zeit noch 10. Diese Bauten gelten als wichtige Knotenpunkte der sakralen Siedlungsstruktur und sind eng an die ökologischen Gegebenheiten und Bewirtschaftungsformen der Landschaft gebunden. Die Kruzifixe und Standbilder befinden sich im nördlichen Außenbereich der Siedlung, wo auf dem sandigen Boden Wein und Obst angebaut wird. Ein Kruzifix, Glockenstuhl oder Gnadenstandbild wurde im Kisherceg-Flur vom Fürstengutshof Coburg, im Anna-Gehöft, auf dem Rigó-Hügel und in Bánom von der Winzergemeinschaft, in Ötödrész und Bernáthegy von der Gehöftegemeinschaft oder den Kleingrundbesitzern errichtet. Die Bewohner der fast aneineinander reihenden Gehöfte und der Reihenhäuser in Ötödrész und Bernáthegy waren allein wegen der Entfernung von Heves gezwungen, sich kleingemeinschaftliche Plätze für Religionsausübung zu schaffen. Hier übernahmen Kruzifix und Glockenstuhl auch die Rolle der Kirche. Im südlichen, flachen Außenbereich von Heves, wo Acker- und Weideland vorherrschten, lagen die Gehöfte zerstreuter und mehr voneinander abgesondert. Hier entwickelte sich kein gemeinschaftlicher Bedarf an religiösen Bauten. Die Straßenkruzifixe erfüllen ihre sakrale Funktion für die größere Gemeinschaft, die Gnadenstandbilder für die engere Gemeinschaft oder die Familie, während die Kirmesstandbilder in Wandnischen für die Hausbewohner. Die steinerine Statuen wurden in ersten Linie aus Riolittuffstein, auf dem technischen Niveau der Steinmetze in den Dörfern am Fuße des Bükkgebirges hergestellt. Sie sind aus Sandstein, Tuff oder Gips, während die Kirmesstandbilder aus Porzellan oder Gips. Ankleidestandbilder aus Holz geschnitzt, wie in den Paloczengebieten des Komitats Nógrád verbreitet, hatten in Heves keine Tradition. Von den beschriebenen Objekten steht nur die Statue des Sankt Johann von Nepomuk unter Denkmalschutz. Von den sakralen Baulichkeiten gingen diejenigen unter, die ihre ursprüngliche Funktion verloren hatten, und damit auch das Bedürfnis an ihrer Erhaltung und Pflege aufhörte. Grund dafür war der Wandel in der Landwirtschaft, die Änderung der Gutbesitzstruktur und im Zusammenhang damit die Verminderung der Zahl der Einzelgehöfte, das Aussterben der Familien, die die Statuen aufstellen ließen oder eben die Gleichgültigkeit der Abkömmlinge. Eine Untersuchung der in der Abhandlung nur berührten, zur katholischen volk­stümlichen Religiosität zählenden Themen (sakrale Funktionen des Wohnhauses, Frömmigkeitsformen außerhalb der Kirche, Wallfahrt usw.) gehört zu den dringenden Aufgaben der nahen Zukunft. 383

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