Agria 35. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 1999)

Kiss Péter: Az egri egyházi (líceumi) nyomdaüzem első félévszázadának története

Péter Kiss Geschichtliche Zusammenfassung des ersten halben Jahrhunderts des kirchlichen (bischöflichen) Druckereibetriebes in Eger Bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts wurden Publikationen aus Eger in verschiedensten Drucke­reien, in Krakau, Venedig, Klausenburg, Debrecen, Kaschau usw. gedruckt. Im Jahre 1754 hat der Bischof von Eger, Ferenc Barkóczy, die Priesterausbildung in Eger neu geord­net. Er entzog den Jesuiten das Unterrichtsrecht und den Priestern der eigenen Diözese übertragen. Bei der feierlichen Eröffnung am 5. November 1754 kündigte er an, im kommenden Jahr einen philosophischen Kurs einzurichten, mit dem vorhandenen teologischen und juristischen Unterricht zu verbinden und die Ausbildung auf das Niveau einer öffentlichen Universität anzuheben. Die Ansied­lung der-ersten Druckerei in Eger war als Ergänzung dieser Unterrichtsorganisationsarbeit unterge­ordnet, wobei die Universität schließlich doch nicht verwirklicht werden konnte. Bischof Barkóczy bat Antal Ferenc Royer, den früheren Eigentümer der Preßburger Royer-Dru­ckerei, nach Eger zu kommen und hier zu arbeiten. Da Royer für die Einrichtung einer Druckerei kein Geld hatte, gab ihm der Bischof nach der Umorganisation des Unterrichtes, am 2. Juli 1755 aus dem Geld des als Bischofsschule bezeichneten Institutes ein Darlehen, so daß Royer, zwar mit eigener Druckereiausstattung, jedoch als bischöflicher Drucker in Eger arbeitete. Er scheint seine Arbeit bestens verrichtet zu haben, denn in den gut 3 Jahren, die er in Eger verbrachte, konnte er nahezu die Hälfte seiner Schulden zurückzahlen. Sein Nachfolger wurde József Károly Bauer, der Schwager Royers. Er übernahm die Druckerei mit den noch verbliebenen Schulden und häufte während der folgenden Jahre weitere wesentliche Schulden an. Schließlich war er derart verschuldet, daß der Bischof Károly Eszterházy die Rück­zahlung der Darlehen als nicht mehr gesichert ansah und die Druckerei als Gegenwert für die Schulden in das Eigentum der Diözese übernahm. Da sie als ein Teil der Bischofsschule angesehen und ihr Ankauf und Betrieb aus deren Geld finanziert wurde, erhielt sie auch deren Namen. Von dieser Zeit an bis zur Verstaatlichung im Jahre 1949 bleib die erste Druckerei der Stadt im Eigentum der Diözese. Bis zur Erhebung der Diözese in den Rang eines Erzbistums, im Jahre 1804, unterhielt die Druckerei in mehreren Orten des Landes Buchverkaufsstellen, wie etwa in Miskolc, Pápa, Pest, Nagybánya, Klausenburg usw. Die Oberhirten der Diözese haben den Betrieb der Druckerei immer wieder neu geregelt, indem sie sie den Anforderungen der Zeit anpaßten. In der behandelten Periode wurden in der Druckerei mehr als 700 Titel hergestellt. Bei den in erster Linie in lateinischer, ungarischer und deutscher Sprache erschienenen Ausgaben handelte es sich mehrheitlich um religiöse Themen, daneben wurden aber auch Bücher mit sonstigem Inhalt gedruckt. Von diesen ist insbesondere das Lehrbuch des ersten Professors der juristischen Schule in Eger, István Huszty, zu erwähnen, das jahrzehntelang im Lande benutzt wurde und von dem in Eger mehrere Auflagen erschienen sind. Die frühesten und detailliertesten Angaben über den Zustand, die Ausstattung, das Personal der Druckerei usw. sind in der "Canonica Visitatio" vom Jahre 1805 enthalten. 231

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