Agria 33. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 1997)

Paládi-Kovács Attila: Medvesalja földje és népe

Paládi-Kovács Attila Land und Volk der Region „Medvesalja" Medvesalja ist eine kleine Region auf dem Oberland, auf dem Grenzgebiet der ehe­maligen Komitate Gömör und Nógrád. Diese Gegend bekam ihren Namen vom Gebirge und der Hochebene, die im Pliozän durch Vulkanismus entstand und überwiegend aus Basalt bestehen. Das Medves- wie auch das A^/ra/zcs-Gebirge in der Nähe, die kleinen vulkanischen Kegel und einige Ortschaften bekamen den Namen von den im X. Jh. hier angesiedelten Ungarn. Der größte Teil der Ortschaften dieser Region entstand durch Rodung der Wälder. Verschiedene aus dem Osten stammende Volksteile (kasarisch, alanisch, usisch, awarisch, usw.) waren im X-XI. Jh. in diesem Völkergemisch neben den Ungarn vertreten. Die Ortsnamen und aus dem Türkischen abgeleiteten Feld- und Berg­namen bewahren die Erinnerung an diese Zeit. Die Dörfer der Region (Karte 1) behielten seit dem Mittelalter fortlaufend ihre Ein­wohnerschaft, so kann ein großer Teil der Familiennamen seit dem XV-XVI. Jh. nach­gewiesen werden. Aus diesen Dörfern kamen im XVIII-XIX. Jh. viele Ansiedler in die unter der Türkenherrschaft verödeten Gegende. Die Homogenität der 6-8 Gemeinden dieser Region wurde neben der gleichbleibenden Zusammensetzung der Bewohner auch durch die Religionsgemeinschaft verstärkt. Sie sind durchweg katholisch, auch die Reformation konnte diese Einheit nicht einmal vorübergehend stören. Das Zentrum dieser Region ist Egyházasbást, dessen Schule und Kirche mit dem Pfarrer bedienen auch die benachbarten Dörfer (Filialen). Die Dörfer der Region bilden einen geschlossenen Heiratskreis. Die Bewohner heirateten untereinander, Ehen mit Bewohnern aus den Nach­barregionen waren im XIX. Jh. sehr selten. Auch heute noch besteht innerhalb der Dörfer der Region die Endogamie. Jahrhundertelang war die Haupterwerbsquelle nicht der Ackerbau sondern die Viehhaltung (besonders Rinder) und der Viehhandel. Diese Beschäftigungsstruktur war typisch bis 1930/40. Die Mentalität der die fernen Städte und Märkte aufsuchenden Viehhändler aus Medvesalja kennzeichnete mehr oder weniger das Volk der ganzen Region. Diese Leute zeichneten sich durch Unternehmungslust, Mut und manchmal heftiges Temperament aus. In den letzten 30-40 Jahren wurden sie zu Pendlern, die auf weit enfernten Arbeitsstellen, überwiegend in der Bauindustrie, arbeiten. Die Homogenität, die Identität und das Gruppenbewußtsein des Volkes dieser kleinen Region ist aber auch heute noch sehr stark ausgeprägt. Im XIX. Jh. wurde dieses Volk als „Paloczen" oder „Barkó" genannt. Beide Benennungen kamen von außen, aus der Umgebung. Die hiesigen Menschen selbst bezeichnen sich überwiegend als Ungarn. 412

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