Agria 25.-26. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 1989-1990)

Sugár István: Az egri vár gazdálkodási rendszere (1548–1563)

István Sugár Das Wirtschaftssystem der Burg von Eger zwischen 1548 und 1563 Die wichtigen militärischen Basen des gegen das erobernde Türkische Reich Kämpfenden Ungarns waren die sog. Grenzburgen. Von ihnen steht die Burg von Eger als das Bollwerk Nord-Nordostungarns an der ersten Stelle. In der Burg befand sich das Zentrum des umfangreichen Bistums von Eger und darum war die Burg zeitgemäß weder ausgebaut noch militärisch (also mit Bewaffnung und Soldaten) ausgerüstet. Darum besetzte Péter Perényi, der Kanzler des, in den Händen des Habsburg-Königs befindlichen sog. „königlichen Ungarns" und Oberbe­fehlshaber des ungarischen Heeres gewaltsam die Burg und die Güter bzw. Einnahmen des Bistums und er begann die Burg zeitgemäß auszubauen und mit militärischer Aus­rüstung und mit Soldaten zu versehen. Er war aber ungeneigt, das dem Habsburg-König zuzustellen! Darum ließ der König Ferdinand Perényi gefangennehmen und einker­kern. Nach einer, ohne Prozeßverfahren fünf Jahre lang dauernden Gefangenhaltung ließ er ihn -gegen einer Kaution von 30 000 Forint und nach dem Übergeben der Burg Eger frei. Der Bischof und zugleich königlicher Kanzler Miklós Oláh übergab dem König die Burg von Eger und alle Einnahmen des Bistums im Sinne des am 20. Dezember 1548 geschlossenen Abkommens, aber mit der Bedingung, daß das Drittel der Reinein­nahme dem Kirchenhaupt gebührt und je ein Drittel zu den Modernisierungsarbeiten bzw. zur Besoldung der Soldaten nötiger Anzahl zu verwenden ist. Damit begann das durchaus neue Leben der Burg von Eger. Die Wirtschaft der ungarischen Grenzburgen ist mangels der archivarischen Quel­len noch unaufgedeckt, darum ist es wichtig, durch die Benützung des reichen ursprüng­lichen archivarischen Quellenmaterials betreffs der Rechnungen der Burg das Wirt­schaftssystem der wichtigsten ungarischen Grenzburg in dem 16. Jahrhundert aufzudec­ken und kennenzulernen. Hierorts wird einer der ersten, zusammenfassenden Teile dieser großen Arbeit den interessierten Forschern dargelegt. Im Sinne des Abkommens wurde die Wirtschaft der Burg Eger unter der Leitung und der ständigen, strengen Kontrolle der Kammer orga­nisiert, ausgebaut und betätigt. Daneben galten eine strenge Buchungsdisziplin und eine Belegspflicht. In dieser Studie wird dieses wichtige und bis jetzt unbekannte Problem von 1548 bis zum Ende des Jahres 1563 besprochen. Danach verzichtete nämlich Antal Verán­csics, der damalige Bischof von Eger auf das, ihm gebührende Drittel der Einnahmen und er übergab alle Einnahmen, d.h. das Einkommen des Bistums Eger dem Herrs­cher. Infolge dessen veränderte sich auch das Wirtschaftssystem. An der Spitze der Burg stand der „Provisor" und nach dem Rang folgten der königliche Aufseher, dann der Vizeprovisor und der bischöfliche Rechnungsführer. Der „Provisor" war zugleich der erste Befehlshaber, d. h. der Oberbefehlshaber der Burg und neben ihm diente der andere Befehlshaber der Burg. Ihre Arbeit wurde von zwei „Vizekastellanen" unterstützt. Die sog. wirtschaftlich-administrative Organisation der Burg, d. h. „die Familie" der Burg bestand aus 65-70 Personen. Alle eingelaufenen und ausgegebenen Posten mußten genau gebucht und bestätigt werden. Ich fand, daß die Wirtschaftsorganisation der Burg von Eger ziemlich gut, geölt fungierte. Die Einnahmen der Burg von Eger setzten sich aus drei großen Kategorien zusam­men. 442

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