Agria 24. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 1988)

Pálosné Nagy Rózsa: Madárfogás lépvesszővel a gyöngyösi határban

Rózsa Nagy Vogelfang mit Leimrute in der Gegend von Gyöngyös Der Vogelfang ist eine in alte Zeiten zurückzuführende Tätigkeit. Die ab 15. Jh. als Volks beschäftigung galt. Der Vogelfang kennt verschiedene Methoden: Netze, Fallen, Schlingen und Leimruten. Die Leimrute wurde und wird auch noch heute bei Singvö­geln angewendet. Die Methode hat sich am meisten auf bewaldeten Gebieten verbreitet und war für die ärmere Bevölkerung charakteristische. Sie diente zur Nahrungsergän­zung und bedeuteteauch eine Erwerbsquelle. Der heutige Vogelfänger beschäftigt sich eher zu seinem eigenen Vergnügen mit dem Fangen der Vögel aber auch immer selte­ner, da heute das Fangen der Singvögel durch Gesetze verboten ist. Trotz der Gesetze gibt es in der Umgebung von Gyöngyös auch heute noch Menschen, denen dieses uralte Gewerbe zur Leidenschaft geworden ist, und sie üben es auch aus. Der gute Vogelfänger kennt das Verhalten und die Gewohnheiten der Vögel. Den für den Fang notwendigen Vogelleim, dessen Grundstoff die auf der Eiche schmarot­zende und noch vor Eintritt des Frostes gesammelte Eichenmistel ist, stellt er selbst von Hand aus her. Zu Hause stielt er die Beeren ab, kocht sie 2-3 Stunden lang unter ständi­gem Umrühren in wenig Wasser bis das Wasser verdampft ist. Die gekochten Beeren kühlt er ab und wenn sie schon ganz sauber sind, füllt er sie in ein Glas mit Wasser. Vor dem Vogelfang nimmt er ein eigroßes Stück von der Masse aus dem Glas, drückt das Wasser heraus und brät die Masse mit wenig Haaröl. Wenn sie fertig ist, füllt er sie in die aus dickem Leder gefertigte Leimtasche und steckt die Leimruten hinein. Er nimmt die Leimtasche, den Lockkäfig (mit dem Lockvogel), den Fallkäfig, den Fangbaum, die Kette und geht auf das Gebiet. Die Klette - voll mit Kernen - ist die Lieblingsspeise der Vögel in diese sticht er die im Leim gewendeten Ruten und mit Hilfe von Kapseln (lee­ren Holunderbaumstücken) bringt er sie auf dem Fangbaum an. Der Vogelfang ist eine vergnügliche, spannende Geduldbeschäftigung, die heute schon nur wenige kennen und ausüben. 305

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