Agria 23. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 1987)
Lengyel László: „Lelki szem-gyógyító”. Adalékok az egri barokk szentképkultusz történetéhez
IRODALOM DERCSÉNYI Dezső-VOIT Pál 1972. Heves megye műemlékei, II. Bp. HANSMANN, Liselotte-RETTENBECK, Lenz-Kriss 1966. Amulett und Talisman, München HML. Heves megyei Levéltár XII. 6. Irgalmas rendi iratok. SCHWERING, B, 1982. Das Kleine Andachtsbild. Straelen SZILÁRDFY Zoltán 1979. Kegyképtípusok a pestisjárványok történetében, Orvostörténeti Közlemények 11-12. Bp. 1981. Magyar barokk szentképek, Művészettörténeti Értesítő 2. 1984. Barokk szentképek Magyarországon. Bp. 1987. Barokk kisgrafikai ábrázolások magyarországi búcsújáróhelyekről. Bp. SZMRECSÁNYI Miklós 1937. Eger művészetéről. Bp. László Lengyel Beiträge zur Geschichte des Heiligenbildkultes in der Zeit des Barocks in Eger Der Aufsatz stellt die barockzeitlichen Denkmäler des Heiligenbildkultes vor, welcher in der alltäglichen Heil- und Krankenpflegearbeit der Egerer Barmherzigen Brüder eine große Rolle gespielt hat. Er bestrebt sich, hauptsächlich anhand der Egerer Daten über die wichtige Rolle der kleinen Andachtsbilder bei der körperlichen und geistigen Fürsorge zu beleuchten, was diese winzige Bildchen für den Menschen seiner Zeit bedeutet haben. Die uns zur Verfügung stehenden Daten beweisen, daß im Ordenshaus der Barmherzigen Brüder die verschiedenen kleinen Heiligenbilder, die sie unter ihren Kranken und Gläubigen verteilten, zu Hunderten hergestellt und gekauft wurden. Auch von den Ordensmitgliedern selbst wurden Pergamentminiaturen, sogenannte geschnittene Heiligenbilder verfertigt. Man kaufte auch die sog. „Hausenblasenbilder", die aus Fischblasen mit Hilfe von Leim plastisch ausgebildet waren. Es wurden auch Miniatoren außerhalb des Klosters beschäftigt. Manchmal verfertigten sie auch illuminierte Thesisblätter. Vom Fráter German wissen wir, daß er sich persönlich mit dem Malen von Miniaturen beschäftigt hat. Aber wir nehmen an, daß auch Fráter Lucas Huetter, einer der besten Mönchmaler des 18. Jahrhunderts, der zwischen 1753 und 1760 im Egerer Ordenshaus tätig war, kleine Andachtsbilder fertigen konnte. Die Bilder stellten neben den bekannten Schutzheiligen oft auch die Heiligen des Ordens der Barmherzigen Brüder und die Gnadenbilder bzw. Gnadenstatuetten der Gnadenaltäre in Eger dar. Aber man benutzte wahrscheinlich auch die Breverles, die zum Zwecke der körperlichen und geistigen Heilung als Talisman am Hals getragen wurden, und auch die verschluckbaren Heiligenbilder. Aufgrund der archivarischen Daten und dem Überblick über die gegenständlichen Denkmäler vermuten wir, daß diese mannigfaltigen „Geistigen Augenheilmittel" auch im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Eger gebraucht wurden und in der Apotheke „Granatapfel" neben den Mitteln, die die körperlichen Schmerzen linderten, auch Heiligenbilder als „Medikament gegen geistiges Gift" ange wandet wurden. Diese Kultübung blieb in ganz Europa bis zum Ende des 18. Jahrhunderts erhalten, aber nach dem Aufhören der Pestepidemien und als Wirkung der Ideen der Aufklärung formte sich mit dem Glaubensleben auch der Kult der Heiligenbilder um und verlor immer mehr an Bedeutung. 539