Agria 23. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 1987)
Paládi-Kovács Attila: Népi mészégetés a Gömör-Tornai karsztvidéken
derte der Ofenbau. Der Durchmesser der größeren Kalköfen betrug in diesem Jahrhundert ca. 300-330 cm, und aus einem Ofen gewann man 120-150 Zentner Kalk. Das obere Drittel des Ofens wurde ringsherum von aufgeschütteter Erde umschlossen und oben wurde Schlamm angeworfen, um die Hitze des Ofens so gut wie möglich auszunutzen. Das zum Ausbrand des Ofens notwendige Brennholz sammelten sie selbst im allgemeinen in den naheliegenden Wäldern und schleppten es selbst zum Ofen. Das Feuer im Ofen brannte durchschnittlich 72 Stunden lang ununterbrochen; die Kalkbrenner hüteten und unterhielten es abwechselnd. Man ließ den heißen Ofen einen Tag lang erkalten, dann begann man ihn zu zerlegen, den Kalk zu wiegen und abzutransportieren. In Eisenblechkörben trug man den Kalk auf die Waage, dann zum Fuhrwerk. Die Fuhrleute verkauften den Kalk, vom Dorf zu Dorf fahrend auf einer gewohnten Route. Im glücklichen Fall brachten sie ihre Fracht in 4-5 Tagen an den Mann, aber ihre Tour konnte auch 8-10 Tage lang dauern. Zu ihrem Marktkreis gehörten äußer dem Komitat Gömör auch zahlreiche Ortschaften der Komitate Borsod, Abaúj, Heves, Nógrád, und Szepes. Die Fuhrwerke der Gömörer Kalkverkäufer waren vor Regen mit einer Zeltplane geschützt. Im 19. Jahrhundert war der Tauschhandel noch sehr verbreitet. Man nahm im Tausch für den Kalk Getreide, Speck, Eisen und andere Industrieprodukte an. Für die Arbeitsorganisation der Kalkbrenner war im allgemeinen die Gruppe (parti) von fünf Mitgliedern charakteristisch. Die Gruppe arbeitete parallel an zwei-drei Ofen. Zwei erfahrene Meister bauten den neuen Ofen, ein Gruppenmitglied überwachte den brennenden Ofen, die Aufgabe der zwei weiteren Mitglieder war es den Kalkstein zu fördern und das Brennholz zu beschaffen. Eine bekannte Organisationsform ist auch die Gruppe von drei Mitgliedern. Zum Holzfällen, Steintragen und zu Erdarbeiten stellte man von Fall zu Fall auch Tagelöhner ein, die jedoch keinen Anteil an der Einnahme hatten. Die Lebensweise der Kalkbrenner gestaltete sich abhängig von der Entfernung zwischen dem Arbeitsplatz und der Wohnung. Lag der Arbeitsplatz in der Nähe, gingen sie abwechselnd ins Dorf nach Hause und erhielten von ihren Familien beinahe täglich warmes Essen. Ein weitliegender Arbeitsplatz schrieb andere Lebensumstäde vor. Sie zogen zum Ofen hinaus und wohnten in Erdhütten. Ihre Hütte diente entsprechend der Arbeitsorganisation, 3 oder 5 Personen. Unmittelbar neben dem Ofen hatten sie gewöhnlich auch eine, an einer Seite geöffnete Hütte für eine Person. Der Wachhabende konnte, dort liegend, auch in der Nacht auf den brennenden Ofen blicken. An solchem Arbeitsplatz kochten die Kalkbrenner für sich selbst. Sie gingen wöchentlich einmal nach Hause und kehrten von dort mit Lebensmitteln für eine neue Woche und reiner Unterkleidung zum Ofen zurück. Das Kalkbrennen war eine Saisonarbeit, die vom Frühling bis zum Herbst dauerte. In Aggtelek und Kecsö (Kecovo) gab es diese Arbeit noch bis zum Ende der 50-er Jahre, sie starb aber in den 60-er Jahren aus. 200