Agria 23. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 1987)

Füzes Endre: Tendenciák a magyar falu építészete és lakáskultúrája alakulásában a második világháború után

Endre Füzes Tendenzen in der Architektur und Wohnkultur des ungarischen Dorfes nach dem zweiten Weltkrieg Die Studie versucht, die architektonische Umwandlung des ungarischen Dorfes in den letzten 40 Jahren zu überblicken, und im Zusammenhang mit den Änderungen der ungarischen Gesellschaft und Wirtschaft die Hauptetappen der Gestaltung der Bau­kunst und Wohnkultur zu bestimmen. Die Studie will nur einen Umriß geben, welcher zu einer späteren, komplexeren Prüfung beitragen kann. Nach dem zweiten Weltkrieg begann eine schnelle Umwandlung der Baukunst und Wohnkultur des ungarischen Dorfes. Die Änderungen erfolgten im engen Zusammen­hang mit den historischen, gesellschafts- und wirtschaftsgeschichtlichen Ereignissen, die die Geschichte Ungarns in den vergangenen 40 Jahren grundsätzlich bestimmten. Der Verfasser grenzt bei der Ausgestaltung des architektonischen Bildes fünf Perioden ab. Für die erste Periode (1945-1949) ist die langsame Entwicklung charakteristisch. In der zweiten Periode (1950-1957) stagniert das Dorf in gesellschaftlicher und wirtschaft­licher Hinsicht, und dieser Umstand hatte die Konservierung des früheren architekto­nischen Bildes zur Folge. In der dritten Periode (1958-1967) traten mit dem wirtschaftli­chen Aufschwung die noch bis heute wirkenden Änderungen in der dörflichen Lebens­weise ein, durch die die Dorfbewohner, den städtischen Beispielen folgend, bis zur völ­ligen Verneinung der traditionellen Bauart und Wohnkultur geführt wurden. In den vi­erten Periode (1968-1979) erhöhte sich das Lebensniveau der im Dorf Lebenden schnell, die Beschäftigungsstruktur wandelte sich, es wuchs eine Generation auf, die niemals Bauer gewesen war. Das architektonische Bild und die Wohnkultur entwickel­ten sich in Richtung der städtischen Modelle (zeitgemäßes Familienhaus, Mechanisie­rung des Haushalts, Auto als Statussymbol), die traditionelle Bauart verschwand fast völlig. Der Bauernhof ist kein Wirtschaftsvetrieb mehr, die Wirtschaftsgebäude wurden liquidiert oder umfunktioniert. In der fünften Periode (seit 1980) wirken in der Ar­chitektur und Wohnkultur des Dorfes immer mehr die internationalen Ansprüche und Moden, mit der Umwandlung der Lebensweise änderte sich auch der Gebrauch der Räumlichkeiten des Hauses. Der zweite Teil der Studie zeigt die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, poe­tischen, sozialpolitischen und kulturellen Faktoren auf, die in den vergangenen 40 Jahr­en in der Umgestaltung des ungarischen Dorfes eine entscheidende Rolle gespielt haben. 144

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