Agria 22. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 1986)

Csiffáry Gergely: Georg Hoefnagel XVI. századi egri vedutája

Leben Hoefnagels, sowie auf die topographische Wertung der Burg- und Stadtabbildung auf dem Stich aus. Die wesentlichsten Ergebnisse dieser Prüfung können wie folgt zusammengefaßt werden. Von unseren Feststellungen tragen wir hier nur dijenigen vor, die in bezug auf Hoefnagels Stich als Altersbestimmende Tatsachen Ausschlag geben. Unter den auf der Vedute auffindbaren Bauten befindet sich die Gergely- (Gregor-) Bastei der Burg (Abb. - Bauobjekt 6.), welche 1553 gebaut worden ist. Unseres Wissens wurden die neuen Basteien in italienischem System in Eger in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts gebaut und mit ihrem Bau wurde erst nach 1568 begonnen. Gemäß der Daten wurden die südlichen Mauer in dem südlichen Vorgelände der Burg (Abb. 2. — Bauobjekt 11.) und das untere Tor zwischen 1572 und 1596 gebaut. Auf dem Stich sieht man einen aus Pfählen hergestellten Zaun (Abb. 2. - Bauobjekt 13.) der Bau der sog. doppelten Planke wurde erst ab 1589 vorgenommen. Auf dem Turm der Burgkathedrale sieht man, auch unserer Meinung nach, die auf den Zeitpunkt der Lokalaufnahme des Stiches hinweisende Jahreszahl 1588. Die Vedute hat noch weitere Teile, die darauf hindeuten, daß vom Zeichner die Lage der Burg und der Stadt festgehalten wurde, als diese noch in der Hand der ungari­schen Königs waren. So z. B. sind die städtischen Häuser von Eger mit Schornsteinen gebaut. Wir wissen, daß der Gebrauch des Schornsteins hat sich beim Hausbau der Bauer nur um die Wende des 15. Jahrhunderts verbreitet. Im Zusammenhang mit der Abbildung der menschlichen Köpfe, di an den die Stadt umgrenzenden und aus Pfählen hergestellten Zaun aufgespießt sind, wissen wir, daß in Eger zwischen 1560 und 1568 geschäftsmäßiger Handel mit abgehauenen Türkenköpfen getrieben worden ist. Dies trifft damit zusammen, daß im 16. Jahrhundert die sog. Kopfjagd ein weitverbreiteter Gebrauch gewesen ist, der auf den schonungslosen Kampf zwischen den Soldaten der christlich-ungarischen Grenz­burgen und der mohammedanisch-türkischen Krieger hinweist. Außerdem weist auch der Umstand auf eine Aufnahme des Stiches vor 1596 hin, daß man in der Burg und um die Stadt ungarische Infanteristen und Reitersoldaten in damaligen Trachten und damaliger Bewaffnung sehen kann; aller Wahrscheinlichkeit nach wurde der originelle Kupferstich aufgrund einer an Ort und Stelle gemachten Zeichnung eines im kaiserlichen Dienste stehenden unbekannten Autors verfertigt; nämlich für den Wiener Kriegsrat war es von militärischem Gsichtspunkt aus sehr notwendig, über die Burgen des Königreichs Ungarns wahrheitsgetreue Abbildungen zu haben; im Fall von Eger konnte die Zeichnung nur unter ungarischer Oberhoheit, d. h. vor der türkischen Besatzung im Jahre 1596 verfertigt worden sein. Wenn wir die auf dem Stich sichtbare Jahreszahl 1588 ungeachtet lassen, können wir aufgrund des Vorherangeführten feststel­len, daß die Originalzeichnung der Vedute nur nach 1572 und vor 1589 entstanden sein konnte. Der historische Wert des Stiches wird außer seinem künstlerischen Wert auch da­durch erhöht, daß er die zweitfrüheste Abbildung der Stadt vor der Türkenzeit ist und infolge seiner wahrheitsgerteuen Darstellungsmethode ein außenordentlich wichtiges mit­telalterliches Dokument ist. 89

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