Agria 19. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 1982-1983)

Szabó János Győző: Gyöngyöspatai szőlőmunkás eszközei a középkorból

Der Verfasser stellt aus dem Buch von Walther Berndt einige gut datierbare Baum­sägen (und Amputationssägen) aus dem deutschen Material des 15-16. Jahrhunderts vor. Er verfolgte vor allem die Änderung der Rahmenseiten. Man kann aus der S-Form durch einfache Einbiegung die Tendez der Wölbung nach außen bzw. des Geradewerdens beobachten (Bild 20—26.). Hinsichtlich der Rahmenseiten steht die Gyöngy öspataer Baumsäge der mit der Jahreszahl 1571 markierten Baumsäge und der ebenso 1571 be­zeichneten Amputationssäge der vorgestellten Serie am nächsten (Bild 23-24.). Wir können sowohl den sich leicht nach innen wölbenden Rahmen als auch die eingedrehte Endung in Betracht ziehen. Wenn wir mit einer Verspätung von 1 —2 Genera­tionen des Erscheinens der Geräteformen der adligen Umgebung bei den bäuerlichen Werkzeugen rechnen, können wir die Herstellungszeit der Gyöngyöspataer Baumsäge höchstwahrscheinlich in die Periode zwischen dem Ende des 16. Jahrhunderts und Ende des 17. Jahrhunderts datieren. Die zwischen den angegebenen Zeitgrenzen feststellbaren türkischen Feldzüge und Plünderungen motivieren genügend das Verstecken der Gegenstände. Sie waren Eigen­tümer von armen Leibeigenen oder Häuslern. Arbeitsgeräte bedeuteten nur für die wirklich Arbeitenden einen Wert. Das Rebenmesser und die Baumsäge waren beim Wein­bau unentbehrlich, mit dem krummen Zugmesser konnte man vor allem die Weinpfähle bearbeiten. Auch die Weinbehälter und Weinverarbeitungsgefäße wurden teils mit dem Zugmesser, Bohrer und der Raspel verfertigt. Die Schafschere ansehend, nehmen wir an, daß man sich auch mit Schafzucht beschäftigte. Der Themenkreis unseres Rebenmessers Die Rebenmesser des ungarischen ethnographischen Materials wurde von István Vincze vor beinahe 25 Jahren systematisiert, aber die Studie mit einer Übersicht des mittelalterlichen Materials ist noch nicht erschienen. Der Verfasser kennt die Handschrift der großen Arbeit von Robert Müller über die landwirtschaftlichen Arbeitsgeräte, in welcher ein Abschnitt den Rebenmessern gewidmet ist. Der Verfasser veröffentlicht die folgenden Themenkreise als einen Beitrag zur Monographie von Müller. I. Meinungen über die Herkunft des Rebenmessers mit Axtteil Heutzutage bestätigt jedermann die Richtigkeit der Feststellung von Vincze laut welcher zwischen dem Gebrauch des Rebenmessers mit Axtteil und dem niedrigen Wein­stockanbau ein enger Zusammenhang besteht. Aber die Meinungen hinsichtlich der Her­kunft, des Gebietes und der Zeit der Verbreitung des Rebenmessers mit Axtteil sind unterschiedlich. Der Verfasser gibt im folgenden den Standpunkt einiger Forscher be­kannt. Er konnte feststellen, daß die von Friedrich Basserman-Jordan aufgestelle These (das Rebenmesser ist eine Erfindung der Griechen, es wurde im Mittelmeerraum durch Gallien nach Norden so verbreitet, daß man es in Italien nicht gebraucht hat), formte sich im Laufe der Forschung sehr um. Nach der Prüfung der neuesten Meinungen sieht der Verfasser es so, daß die Erwägung von zwei entscheidenden Fragen notwendig ist: 1. Sind das Rebenmesser mit Axtteil und der niedrige Weinstockanbau wirklich in den nörd­lichsten römischen Kolonien entstanden? Wurde auch in Pannonién das Rebenmesser mit Axtteil vor dem Erscheinen des landnehmenden Ungartums nicht gebraucht? Wurde es nur durch die mit der ungarischen Staatsorganisation parallellaufende christliche Mission, oder noch später, durch die Agrarrevolution des 14. Jahrhunderts allgemein ge­bräuchlich? Wir suchten zuerst die Antwort auf die erste Frage. 183

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