Agria 18. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 1980-1981)
Csiffáry Gergely: Kiss Lajos egri internacionalista életútja (1892–1977)
man ihn unter polizeiliche Aufsicht und nur so konnte er in sein Geburtsort, nach Hause, gehen. Infolge der Verfolgungen musste er im Jahre 1930 aus Kunmadaras nach Eger übersiedeln. Hier hat er die Beschäftigung eines Pantoffelmachers erlernt, und hielt er seine Familie aus. Die Stadt Eger wurde am 30. November 1944 befreit. Lajos Kiss meldete sich als erster in die Reihen der Ungarischen Kommunistischen Partei. Ab 1950 arbeitete er in einer der Produktionsgenossenschaften von Eger, bis er im 1965 in den Ruhestand ging. Lajos Kiss, der einstige Rotarmist, erwies seine Tapferkeit auch in der Gegenrevolution in Ungarn im Jahre 1956. Im Oktober nahm er an der Verteidigung des Parteihauses in Eger Teil. Für sein tapferes Standhalten erhielt er 1957 die silberne Stufe der Verdienstmedaille der Ungarischen Freiheit. Er war ein Gründungsmitglied der am 18. Februar organisierten Arbeiterwache, deren Ehrenbefehlshaber er bis zum seinem Tod blieb. Die Tätigkeit von Lajos Kiss, als eines Internationalisten, wurde weit im Land ab 1957 bekannt, als seine Rückerinnerungen im Band von Györkéi Jenő—Józsa Antal (red.): Magyar internacionalisták a Nagy Októberi Szocialista Forradalomban (Ungarische Internationalisten in der Grossen Sozialistischen Oktoberrevolution) erschienen. Als erste Anerkennung seiner internationalistischen Kämpfen erhielt er im Jahre 1959 die Erinnerungsmedaille der Räterepu blik. Am 28. Oktober 1967 zeichnete ihn das Präsidium des Obersten Rates der Sowjetunion in einer Gesetzeverordnung fúr seine Teilnahme in der Oktoberrevolution, im Bürgerkrieg und in den Kämpfen ßr die Sowjetmacht mit dem Lenin Orden aus. Darauf folgten die schönsten Tage seines Lebens. Als Mitglied der vom Zentralkommittee der Sowjetischen Kommunistischen Partei organisierten Veteranen-Delegation reiste er am 1. November zur Übernahme der Auszeichnung nach Moskau. Den Lenin-Orden übergab ihm Leonid Breshnew, Generalsekretär der KPdSU, während der Festfeier anlässlich des 50. Jahrestages der Sozialistischen Oktoberrevolution. Bei dieser Angelegenheit erhielten ausser ihm noch drei andere ungarische Internationalisten diese hoche Anerkennung: Dr. Ferenc Münnich, Rudolf Garasin und Aladár László. Die Verleihung des Lenin-Ordens machte den Namen von Lajos Kiss sofort international bekannt und weckte eine grosse Interesse für seine internationalistische Tätigkeit. Eine grosse Anzahl von Briefen kamen zu ihm von den im Ausland lebenden ungarischen Internationalisten, von seinen einstigen Kampfgenossen. Die Historiker, die sich mit dem Bürgerkrieg und mit der Oktoberrevolution beschäftigen, suchten ihn oft auf, Journalisten machten viele Interwiews und Reportagen mit ihm für die ungarische Presse. Die Post brachte Grusszeilen aus den fernliegendsten Gebieten der Sowjetunion von dortigen Jungen Pionieren. Nach 1967, in den letzten zehn Jahren seines Lebens, erhielt er als spätere Anerkennung seiner Tätigkeit mehrere Auszeichnungen. Er blieb ständig ein einfacher, bescheidener Kommunist. Mit Freude hielt er auch Erlebnisberichte für die Jugendlichen. Auch im hochen Alter folgte er mit Interesse den Ereignissen des politischen und gesellschaftlichen Lebens. Ab 1944 bis zum seinen Tod blieb er ein aktives Mitglied der Partei. Lajos Kiss starb in Eger am 31. Oktober 1977. Sein Andenken bewahrt in der Stadt Eger eine nach ihm benannte Promenade. 10* 147