Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis 13. (1975)

Sugár István: Az egri vár kémei és fegyverei a várszámadások és leltárak tükrében (1549–1562.)

István Sugár DIE SPIONEN DER BURG EGER UND IHRE WAFFEN (1549-1562) 1. Spionen im Dienste der Burg Eger Die Burg Eger bestrebte durch ihren verbreiteten und gut funktionierenden Aufklärernetz alles zu erfahren, was die Türken auf strategischem Gebiete vorhatten, welche Schritte diese unternehmen wollten. Ein Teil der Spionen gab nur gelegentlich oder ein- zweimal Informationen über den Feind. Die Burg hatte aber auch einige Aufklärer, welche lange Jahre hindurch und regelmässig im Dienste derselben standen. Die Aufklärer verkehrten hauptsächlich in Buda, in der Haupstadt des türki­schen Eroberungsgebietes, aber oft war der Ziel ihrer Reise auch Pest, Hatvan, Jászberény und die umgebenden Eroberungsgebiete. Die Aufklärer der Burg Eger sind aber sogar nach Drinapol und Belgrad (!) gekommen und laut den dort aufge­deckten Archivenangaben waren diese auch in Szeged, Csongrád, und in der Umge­bung von Szolnok, auch in Debrecen und Székesfehérvár. Während des Feldzuges im Jahre 1552 sind diese den Weg des Heeres sozusagen Schritt auf Tritt nachgegangen und es gab sogar solche mutige Aufklärer, welche während der Belagerung heimlich hinaus schlichen und den Lager der Osmanen durchwanderten. Laut Archivenangaben hatten die Spionen der Burg gedungene türkische Daten­lieferer, welche für ihre Dienste bezahlt wurden. Diese waren die Schreiber der Tür­ken. Die Aufklärer erhielten nach jeder Unternehmung Geld als Lohn und manch­mal — in ganz seltenen Fällen — Tuch oder Wein. 2. Das Kriegsinventar der Burg Im Laufe der Forschungen haben wir die bisher noch nicht publizierten Inven­tare der Burg aus den Jahren 1551, 1553, 1554, 1555, 1558 und 1560 durchprüft undzwar jene, welche sich auf das Waffenmaterial beziehen. Aus den durchforschten Zeitabschnitten ist es ersichtlich, dass die bisher schwache militärische Ausrüstimg, immer intensiver ergänzt wird. Von 1551 bis 1560 erhöhte sich die Zahl der Kanonen von 18 auf 26 und sehr wesentlich ist es auch, dass die Zahl der grossen Kanonen (Bombarden) von 4 auf 7 gesteigert wurde. Eine andere wertvolle und neuartige Feststellung bei Durchprüfung der Inventare ist, dass zwischen 1551 und 1555 der Stand der Handschiessge wehre (pixides) wie auch der Wallbüchsen (barbatae) zunahm, im Jahre 1558 aber fing eine Abnahme in der Zahl der Wallbüchsen an, zu Gunsten der Handschiessgewehre. Im Jahre 1555 hatte man 734 Handschiessgewehre und 404 Wallbüchsen, im Jahre 1560 dagegen waren 1051 Handschiessgewehre und nur mehr 182 Wallbüchsen vorhanden. Die Burg war auch auf die Herstellung von Schiesspulver eingerichtet, sodass Pulver nicht nur hintransportiert wurde, sondern auch dort gemacht wurde. Der Vorrat von Gewehren war gross und die Herstellung sehr intensiv. 123

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