Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis 11.-12. (1973-1974)
Schwalm Edit: Az ünnepi és köznapi táplálkozás változásai két hevesi faluban
Heute treffen sich die Dorfbewohner bei den Arbeiten der gemeinsamen Produktionsgenossenschaft. Treffpunkte im Rahmen allgemeiner Feste und Versammlungen im Dorf Visonta waren die Märkte, der Platz vor der Kirche, das Café, die Weinstube, das Lichtspieltheater, das Bistro am Busbahnhof, die Geschäfte sowie das Kulturhaus. Die Kirche ist kein Treffpunkt mehr wie früher, die wichtigen grossen Kirchenfeste haben ihre Bedeutung verloren. Die Gespräche unter der Tür sind wichtig für die Begegnungen der Dorfbewohner untereinander. An Freitagen und sonntags sitzt man häufig draussen vor der Tür auf der Bank und unterhält sich mit den Passanten oder Nachbarn. Aktiver Nachbarnbesuch geschieht, weil man etwas ausleiht, Milch oder Wasser holt. Manchmal trinkt man zusammen Wein oder spielt Karten. Das Hören von Nachrichten ist ein Grund, zum Nachbarn zu gehen. Vor allem im Krieg tat man das deshalb. Heute soll auch das Fernsehen einen zum Nachbarn locken, obgleich andererseits festgestellt wird, dass das Fernsehen die Besuche vermindert. Im Winter werden allgemein mehr Besuche gemacht als im Sommer. Auch eine Isolierung von den Nachbarn ist festzustellen. Einige Interviewte berichteten, sie befänden sich offen in feindseligen Kontakten ihren Nachbarn gegenüber. Andere betonten, sie lebten völlig zurückgezogen von der Nachbarschaft. F. Zusammenfassung Der Nachbarschaftsbesuch ist allgemein ein Kontaktbesuch, d.h. er hat seine Bedeutung im Schliessen und Aufrechterhalten von Kontakten, auch wenn die akute Ursache des Besuches in der Erledigung einer Angelegenheit liegt. Ich definiere einen Nachbarschaftsbesuch dann als Kontaktbesuch, wenn ausser der Erledigung eines eventuellen Anliegens auch ein Gespräch über andere Dinge damit verbunden ist und vonseiten der Gastgeber etwas angeboten wird. Über die Nachbarschaftskontakte im finnischen Streusiedlungsdorf in Häme, Asikkala, lässt sich folgendes sagen : 1. Der Nachbarbegriff ist nicht immer zweiseitig, d.h. ein Dorfbewohner kann Familien als seine Nachbarn betrachten, die den Betreffenden und seine Familie nicht als Nachbarschaft empfinden. Dies kommt besonders in den Anschauungen der am Dorfrand Wohnenden zum Ausdruck. Die Lage des Wohnsitzes und die geographische Entfernung von anderen Haushalten bestimmt den Begriff des Nachbars. 2. In dichtbesiedelten Dorfteilen ist der Nachbarbegriff wechselnd und der Nachbarschaftsbereich gebietsmässig engbegrenzt verglichen mit den dünnbesiedelten Randteilen des Dorfes, wo die Entfernungen von einer Wohnung zur anderen grösser sind. Die Wahl der Nachbarn ist hier also relativ willkürlich, da viele Haushalte nahe beieinander wohnen. Nicht alle, die gleich nah wohnen, gelten als Nachbarn, sondern es wird ausgewählt. Der Nachbarkreis einiger Familien ist gebietsmässig recht gross, bei anderen wieder sehr klein. Die Anzahl der Nachbarn dagegen schwankt kaum. Allgemein werden nur 1 — 3 Haushalte als Nachbarn benannt. Nur ein Befragter nannte 4 Haushalte als Nachbarn. 3. Die Richtung der Nachbarschaft wird gemäss den Strassenverbindungen betrachtet. Häufiger gelten an ein und derselben Strasse Wohnende als Nachbarn, nicht aber die, die zwar näher sind, zu denen aber nur ein Pfad oder sonst ein kleiner Verbindungsweg führt. 22 Az Egri Múzeum Évkönyve 337