Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis 8.-9. (1972)

Nagy Árpád: Négy renaissance kori síremlék a középkori egri Szent János székesegyházból

VIER GRABPLATTEN DER RENAISSANCE-ZEIT AUS DER MITTELALTERLICHEN KATHEDRALE ZU EGER Während der ersten planmässigen Ausgrabungen der Burg zu Eger wurden meh­rere Grabplatten, die originell ins Pavitnentum der Kathedrale eingesetzt waren, ge­funden. Unter diesen kamen vier Stücken in zusammenstellbaren Zustand zutage. Der Verfasser hat die letzteren aus Gesichtspunkt der mittelalterlichen Epigraphik bear­beitet. Die früheste Platte bedeckte das Grab von Simon Verebélyi, Provisors der Burg Eger (1487-1493). Die zweite stammt aus 1505, von dem Grabe des Kanonikers Mattheus de Wari, der im Schuljahre 1501/1502 in der Krakauer Universität lehrte. Die dritte Platte ist das Grabdenkmal von Ladislaus de Waya, der Suffraganbischof von Ippolito d'Esté in Eger war (f 1507). Das späteste Stück, aus ziemlich rohem Ma­terial und mit minderer Arbeit gefertigt, lag über dem Grabe von Caspar de Chahol, des Archidiakons des Komitates Szabolcs. Die erste drei Stücken sind aus rotem un­garischen Marmor, das vierte aus grauem Tuffe gefertigt. Alle vier Personen waren bedeutende Figuren der Wende der XV-XVI. Jahrhun­derten. Insbesonders Simon Verebélyi, der Familiar des Bischofs und Kanzlers Urban von Nagyluche (irrtümlich: U. „Dóczi") (1486-1492) war. Sein Grabdenkmal ist eine der bedeutendsten Arbeiten der ungarischen Frührenaissance. Seine Inschrift wurde mit auffallender Sicherheit und sehr geübten Hand, in geometrisch vorgezeichneter Ordnung in antiqua maiuscula geschnitzt. Die Eigenart der einzelnen Buchstaben hat ihre Parallele in Kaschau (Kosice, Tschechoslowakei), wo ein Stemma des späteren Bi­schofs von Fünfkirchen, danach Erzbischof zu Gran, Georg von Szathmáry, in der früheren Stadtbibliothek eingemauert ist. Diese Parallele ist noch durch die Gegliede­rung der Inschrift und des Datums auch bestärkt. Die ungarische kunstgeschichtliche Forschung attribuiert die Madonna-Bruch­stücken aus der königlichen Burg zu Diósgyőr dem Meister Giovanni Dalmata (Johan­nes de Tragurio). Das bei den letzteren Ausgrabungen gefundene Stück - nach all­gemeiner Meinung - wäre vom Bischof Urban von Nagyluche bestellt. So kann man eine enge Verbindung zwischen den Arbeiten, die in Kaschau, in Eger und in Diós­győr in derselben Zeit gefertigt worden waren, aufstellen. Der Verfasser meint, dass alle von derselben Hand, von Giovanni Dalmata, stammen. Die Bruchstücken sind in Diósgyőr leider inschriftslos. Die Parallelen der Zeichenart der Buchstaben sind aber auf dem Grabdenkmal von B. Girolamo Gianelli (Ancona,. S. Ciriaco) auffindbar, was urkundlich dem Dalmata zugeschrieben ist. Mit dieser Auffassung wäre die Zeit, und die Tätigkeit Dalmatas zwischen 1490 (dem Tod des Königs Matthias I.) und 1497 (dem neuen Auftauchen Dalmatas in Trau) bekannt. Zu dem dem Dalmata zugeschriebenen Kreise kämen mindestens vier andere Bruchstücken der letzten Ausgrabungen der Kathedrale zutage. Die Meisterfrage der 9* 131

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