Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis 7. (1969)

Bakó Ferenc: Népi építkezés Eger környékén a XVIII. század derekán

BAUTÄTIGKEIT DES VOLKES IN DER GEGEND VON EGER IM J. 1765 (Methodologischer Versuch über eine ethnographische Analyse der archivais sehen Quellen) In der ungarischen Ethnographie wurden die Möglichkeiten der in den Archiven aufbewahrten schriftlichen Quellen — wie in mehreren wissenschaftsgeschichtlichen Über­sichten festgestellt wurde —eine Zeitlang kaum ausgenützt. Im letzten anderthalb Jahrzehnt wurde aber auf diesem Gebiet eine wesentliche Veränderung erbracht. Man ging im Allge­meinen von den rezenten Erscheinungen aus und bestrebte sich in den tieferen Sinn der Erscheinungen mit Hilfe der Erschließung des geschichtliches Hintergrundes einzu­dringen. Vom Verf. wurde in diesem Aufsatz nicht diese Methode verfolgt. Es wurde dagegen eine geschichtliche Quelle kleineren Umfanges vorgelegt, worin viele Detaildaten erhalten sind. Analyse dieser Daten wurden mehrere Folgerungen gezogen. Es wurde darauf hinge­wiesen, da./? diese Daten für einen Historiker vielleicht nichtssagend seien und ihre Ausle­gung ohne ethnographisches Erfassen des Themas kaum zum Erfolg führe. In der hier vorgelegten und den Gegenstand des Aufsatzes bildenden Quelle is die Rede von vier Beanspruchungen von Bauholz, die 1765 von den Bewohnern von vier, zur bischöflichen Domäne gehörenden Dörfern (Demjén, Kerecsend, Füzesabony, Maklár) unterbreitet worden waren. Diese Beanspruchungen enthalten die folgenden Daten: die Bauholzsorten sind stückweise angegeben für je ein Gebäude; es kommen die Benennung des Gebäudes (z. B. Wohnhaus, Stall, Schafstall, usw.) und der Name des Anspruchswerbers in den Quellen vor. Auf Grund der Daten der Anspruchsblankette läjift es sich genau fest­stellen, welche Materialien von einzelnen Dorfbewohnern mit einer solchen Detaillierung beansprucht wurden, so, da/ man aus diesen detaillierten Daten selbst das Bauwerk zu rekonstruiren imstande ist. Und die Daten der einstigen Fronbauernkonskriptionen ermög­lichen auch die soziale und wirtschaftliche Lage der einzelnen Anspruchswerber kennen­zulernen. Für die Auslegung der Quellen werden vom Verf. auch die rezenten ethnographi­schen Daten herangezogen: es handelt sich um die Beobachtungen, angestellt über den Denkmalbautenstand, um Mitteilungen der hausbauenden Gewerbsleute und um die Daten der Tradition. Mit Hilfe der auf diese Weise ausgestalteten Methode wurde vom Verf. erzielt, über die geschichtlichen prämissen der bäuerischen Bautätigkeit in dieser Gegend neue Kenntnisse mitteilen zu können. Es lassen sich auf diese Weise die Dachkonstruktionen, der Plafond, gewisse und vorausgesetzte technische Verfahren der Mauerrichtung, die Anordnung des Grundrisses, weiterhin die Dimensionen der einzelnen Bauwerke rekonstruieren, oft im Zusammenhang mit der sozialen Situation des Anspruchswerbers, bzw. des Erbauers. Ferenc Bakó 303

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