Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis 6. (1969)

Szabó János Győző: Az egri múzeum avar kori emlékanyaga III.

DER AW ARENZEITLICHE FUNDBESTAND DES MUSEUMS VON EGER GRABFUNDE AUS NAGYRÉDE-RAGYOGÖPART Die Gemeinde Nagyréde liegt am südlichen Bergabhang des Mátragebirges, bei Gyöngyös. Die eine, 166 m hohe Erhöhung der sich vom Dorf in SO-Richtung hinziehenden Hügelreihe ist Ragyogópart, deren Abhang durch die Hauptstrasse Budapest— Miskolc durchschnitten ist. Hier wurden bei einer neuen Spurab­steckung durch Bulldozer einige Gräber eines awarenzeitlichen Gräberfeldes ans Tageslicht gefördert. Die sogleich eingesetzten Rettungsgrabungen berich­ten über 9 Gräber. Darunter sind die Gräber Nr. 1 und 8 nicht fachgemäss erschlossen; ihre Fundkomplexe sind aber komplett. Der grosse Teil der Gräber Nr. 2 und Nr. 6 ist vom Bulldozer vernichtet worden. Ausserdem sind alle Schä­del der Skelette zerbrochen. Im stark gebundenen Lehm Hessen sich die Stellen der Gräber nicht feststellen. Die Orientierung der Grabschächte war nach NW gerichtet. Die Skelette wurden in gestreckter Rückenlage gefunden. Fast in jedes Grab wurde je ein kleines, handgeformtes Gefäss zu den Füssen der Toten niedergelegt. Ebenda kommen auch Tierknochen, in erster Reihe Wirbelknochen vom Rindvieh und Hühnerknochen reichlich vor. In einem Grab wurden Rind- und Schweine­Langknochen, in einem anderen die von Ziegen gefunden. Einige Objekte der Tracht sind zeitbestimmend- Das aus Goldblech verfer­tigte Ohrgehänge-Hängeglied (mit Bronzeohrring) aus dem Grab 8 wurde um die Mitte des VII. Jhs verfertigt (Taf. IX, 14). Der kegelstumpf förmige Tubus des Hängegliedes am Ohrgehänge aus dem Grab 1 ist nicht kürzer, als der Durchmesser seiner Pastakugel (Taf. V, 1—2.). Diese technische Lösung ist zeit­bestimmend. Solche lange Tubusse wurden nur in der zweiten Hälfte des VII. Jhs verfertigt. Im Grab Nr. 9 wurde ein Gürtel gefunden (Taf. IX), der mit kreisrunden silbernen Blechen, hinten mit einer Gruppe von drei Stücken, von einem kreis­runden Beschlag, umgeben beidseitig vom einem, virtelmondförmigen Beschlag und mit spitzen Riemenzungen beschlagen war. Diese Gürtelgarnitur ist vom gut bekannten Typ der späten Blecharbeiten: sie w T urde in der zweiten Hälfte des VÏI. Jhs verfertigt. Doch ungewohnt sind die Bildung der Viertelmond­formen ohne Rippen und ihre Befestigung mittels nur zwei Nägel, und ihr Vorkommen mit glatten, runden Gürtelbeschlägen. Zu diesem Prachtgürtel gehörte zweifellos eine Eisenschalle. Die Perlen der Halskette sind meistens aus gelber Pasta verfertigt („Hir­sen"-Perlen). Es sind auch winzige, grüne Glasperlen in Kugelform vorhanden. Eine blaue prismenförmige, mit abgeschliffenen Ecken ist auch dabei- Diese Kombinierung der Perlenformen ist für die mittlere Awarenzieit (2. Hälfte des VII. Jhs) bezeichnend (Taf. V, 4—7; Taf. VI, 5—8; Taf. VII. 11). 55

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