Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis 5. (1967)
Détshy Mihály: Az egri külső vár lerombolása
DIE SCHLEIFUNG DER ÄUSSEREN FESTUNG VON EGER IN 1702 Die wiener Hofkammer verordnete am 7. Februar 1702 die Schleifung von 18 Festungen und Schlössern in Ungarn. Unter diesen befand sich auch die Festung von Eger (Erlau, Agria), welche 1687 fast unversehrt und nahezu in derselben Gestalt durch die Befreiungstruppen von den Türken nach ihrer 91 jährigen Herrschaft wiedergenommen wurde, welche sie in der 2.H. des XVI. Jhs erhalten hatte. Laut der Verordnung sollten bei allen Festungen sämtliche äusseren und inneren Fortifikationen, Schanzen, Basteien, Türme und Wälle zerstört, sodann die Gräben zugeschüttet werden. Mit der Leitung der Demolitionsarbeiten von Eger wurde der Oberkommandant von Buda (Ofen), Pfeffershofen, sowie der Kriegsingenieur Dumont beauftragt. Die Kosten mussten durch die Ofener Kamerái Administration aus den Einkünften bestritten werden. So ist es leicht verständlich, dass die Berichte und die Verrechnungen des Kammerprefekts von Eger, welche im Staatsarchiv erhalten geblieben sind, uns die reichste Auskunft über die Vollführung der Schleifung bieten. Die Arbeit wurde am 31. März 1702 begonnen und am 1. Juli beendet. Vorerst wurden die Kortinenmauern und die Bastionen der äusseren Festung, des östlichen Teils des Schlosses nach Unterminierung in die Luft gesprengt. Wegen unerwartet hoher Kosten und auch wegen wahrscheinlich militärischen Bedenken Hess man von der Schleifung der inneren Festung ab. Die Demolition wurde durch 5 Miniermeister unter Leitung eines Feldwebels, sowie durch zahlreiche Maurer, Steinbrecher und Zimmerleute ausgeführt, die Gräben aber durch die Fronarbeit von 3—400 Leibeigenen mit den Trümmern zugeschüttet. Zu der Sprengung wurden 14000 Pfund Schiesspulver, Pulversäcke und Würste aus 1500 Ellen Leinwand, eine beträchtliche Quantität an Holz, Eisen und Stahl verwendet. Kaum war die Schleifung der äusseren Festung vollendet, da musste die Ostseite der inneren Festung schon dringend befestigt werden, nachdem diese nun kaum zu verteidigen war. Zugleich mussten auch die verwahrlosten Quartiere der Besatzung ausgebessert werden. In Mangel an Geldmitteln zog sich die Arbeit hin und blieb zum grossen Teil unverrichtet, da im Frühling 1703 der Rákóczische Unabhängigkeitskrieg begonnen hatte, und die Truppen der Freiheitskämpfer, der Kurucen bald Eger erreichten. Am 30. Oktober 1703 musste der Kommandant der Festung bereits die Stadt räumen, sodann nach kurzer Belagerung und laut eines Waffenstillstandabkommens am 2. Januar 1705 auch die Festung übergeben. Mihály Détshy 124