Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis 4. (1966)

Andreánszky Gábor: Növényfajok, fajcsoportok és nemzetségek élettartama a hazai harmadidőszakban

ÜBER DIE LEBENSDAUER DER PFLANZENARTEN, ARTGRUPPEN UND GATTUNGEN IM UNGARISCHEN TERTIÄR Die pflanzlichen Fossilien haben im allgemeinen einen geringeren stratigraphischen Wert als die animalischen. Infolgedessen ist die geologische Stratigraphie auf Tierfossilien, in erster Linie auf Fossilien der Meerestiere aufgebaut. Nur in solchen Zeitaltern wo Meeres­sedimente fehlen, wie z. B. in der Steinkohlenzeit und im ungarischen Sarmat treten die Reste von Landpflanzen für die Stratigraphie in den Vordergund. Wenn wir Pflanzenarten zur Altersbestimmung heranziehn wollen, müssen wir immer vor Augen halten dass das Lebensdauer der Pflanzenarten im allgemeinen länger ist als die der Tierarten. Wenn wegen eines Wechsels im Klima oder infolge geomorphologischen Ereignissen (Transgression, grössere vulkanische Tätigkeit) eine Pflanzenart bzw. die ganze Flora aus dem gegebenen Bereich abzieht und nach der Wiederkehr der früheren Verhältnisse wieder einzieht, begegnen wir in der Regel denselben Arten. Bei der Rückkehr der Fauna sind die einziehenden Sippen neu. Die Zusammensetzung der Flora ist für die ökologischen Verhältnisse weitgehend kennzeichnend, ihr stratigraphischer Wert ist dagegen gering. Das Verschwinden einer Pflanzenart aus einem Gebiet kann auf zwei Ursachen zurück­geführt werden : die Verschlechterung der Umweltverhälnisse, in erster Linie des Klimas und das Veralten der Sippe. Die Veralterung einer Art von einst grossem Areal führt zuerst zur Zerstückelung bzw. Verringerung ihres Areals endlich zu ihrem Aussterben. Im westlichen Eurasien, also auch in Europa fehlen sehr viele Gattungen wie auch Familien die im Tertiär sehr verbreitet und artenreich waren und in der Pflanzendecke eine bedeutende Rolle spielten, und welche Gattungen bzw. Familien heute in Nord-Amerika oder in Ost-Asien oder in beiden dieser Gebiete noch am Leben sind. Auf diese Erkenntnis war die einfache Antwort: die Eiszeit hat sie aus Europa vertrieben. Dies wird wohl bei einigen Gattungen stimmen. Das Verarmen der Tertiärflora in Europa kann doch nicht in seinem ganzen Umfang der Wirkung der Eiszeit zugeschrieben werden. Zur Frage in welchem Mass wir die Pflanzenfossilien zu stratigraphischen Zwecken verwerten können und zur Klärung solcher Probleme wie die vernichtende Wirkung der Eiszeit, müssen wir zuerst das Erscheinen und Verschwinden der in der Pflanzendecke eine wichtigere Rolle spielenden Arten während des Tertiärs, also ihr Lebensdauer womöglich genau kennen. Im vorliegenden Aufsatz beabsichtigen wir diese Lebensdauer im ungarischen Tertiär näher zu untersuchen. Wir müssen immer vor Augen halten dass das Fehlen der Reste gewisser Arten aus einer fossilen Flora wie auch aus einem Zeitabschnitt aus einem Gebiet kein Beweis für das Fehlen dieser Arten aus dieser Flora bzw. Zeitabschnitt ist. Die Paläobotanik kennt keine negativen Beweise. Doch wenn wir aus einem Fundort über ein grosses Material verfügen so bedeutet das Fehlen der Reste einzelner Sippen doch soviel, dass sie in dieser Flora keines­falls häufig sein konnten. Immer müssen wir diese Floren aber auch aus jenem Gesichtspunkt untersuchen ob das Fehlen der Art nicht nur jenem Umstand zuzuschreiben sei dass die Pflanzengesellschaft dieser Art im Fossilienmaterial nicht vertreten ist.

Next

/
Oldalképek
Tartalom