Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis 3. (1965)

Kozák Károly: Az egri vár középkori palotájának gótikus és reneszánsz kályhái

stehenden unteren Teiles des Ofens genau ablesen können. Die neben dem Palast freigelegten grünglasierten Renaissance-Ofenkacheln — sie sind an derselben Stelle im östlichen Teil der Gefängnisbastei zutage gekommen — gehören zu zwei Typen. Der eine steht dem Quadrat nahe, der andere ist ein Längsviereck. Vom ersten Typus sind mehrere, grössere, vom zweiten nur ein Ganzes und mehrere kleine Fragmente zum Vorschein gekommen. In Anbetracht der Form und der Anordnung der bekannten Renaissance-Ofen scheint es festzustehen, dass die annähernd quadrat­förmigen zum Unterteil des Ofens, die längsviereckigen zu seinem Oberteil gehört haben. Auf Grund dieser Angaben und Beobachtungen haben wir aus den ergänzten und als Ersatz hergestellten Kacheln den Renaissance-Ofen rekonstruiert. Als Ab­schlusskachel benützten wir ein halbkreisförmiges, grünglasiertes Stück mit figuralen Muster, das bei den früheren Ausgrabungen im Bereich der Burg zutage gekommen war. Das prunkvolle Kleid der Dame und ihre Haartracht sind jenen Details ähnlich, die auf den in den Oberteil des Ofens eingebauten Stücken erkenntlich sind. Im Laufe dieser früheren Ausgrabung fanden wir auch einige zum Unterteil gehörende Fragmente. Da auch zu jener Zeit Freilegungen in der Gefängnisbastei ausgeführt wurden, darf man annehmen, dass dieser Abschlussgiebel — zusammen mit den erwähnten kleineren Fragmenten — mit den neuerdings freigelegten Stücken zusam­men in die Füllerde de Gefängnisbastei geraten war und zu demselben Ofen gehörten. Die Herstellungszeit des Renaissance-Ofens setzen auf den Anfang des 16. Jahrhunderts an. Diese Annahme wird neben den freigelegten Fragmenten und den stratigraphischen Beobachtungen auch von einigen historischen Beobachtungen belegt. Ende des 15. Jahrhunderts wurden im Palast die grossen Öfen verbessert. Diese waren gewiss noch gotische Öfen. Aus den Rechnungsbüchern von Modena geht hervor, dass im Jahre 1501 — damals war bereits Hyppolit von Este der neue Bischof — wieder Öfen verbessert wurden, 1503 wurden für zwei neue, grosse, nach „deutscher Art" erbaute Öfen 23 Gulden ausbezahlt. Das ist eine sehr grosse Summe, besonders im Licht jener Tatsache, dass 1495 für drei Öfen bloss 4 Gulden bezahlt wurden. Wir meinen daher, dass die zwei Öfen im Palast aufgestellt wurden, und dass sie von den übrigen abweichende, wahrscheinlich figurale Renaissance-Muster führten. Wir nehmen an, dass wir in der Gefängmisbastei die Fragmente des in der obigen Angabe erwähnten Ofens ,,nach deutscher Art" gefunden haben, und dass wir nun diese in den nach beschriebener Art rekonstruierten Ofen eingebaut, im mittelalterlichen Bischofspalast ausstellen. Károly Kozák 118

Next

/
Oldalképek
Tartalom