Petercsák Tivadar - Berecz Mátyás (szerk.): Végvár és ellátás -Studia Agriensia 22. (Eger, 2001)

CZIGÁNY ISTVÁN: A végvári katonaság ellátása 1672-1700.

István Czigány DIE VERSORGUNG DER GRENZFESTUNGSSOLDATEN 1672-1700. Die zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts ist das Zeitalter des Zustandekommens der ständigen Heere. Zu dieser Zeit begann - ähnlich dem rivalen Frankreich - auch die Habsburger-Dynastie mit der Aufstellung einer ständigen Armee. Die Mehrheit der durch den Herrscher finanzierten Soldaten diente im königlichen Ungarn in den Grenzfestungen des gegenos- manischen Verteidigungssystems. Diese Wehrkraft mit 12 000 Soldaten kann man schon auch in den vorangehenden Jahrzehnten als ein ständiges Heer betrachten. In den Rahmen einer finanziellen Umorganisierung versuchte der Vorsitzende des Hofkriegsrates, Raimondo Montecuccoli, sie zu reformieren. Er beabsichtigte ein kleineres, moderneres, effektiveres, diszipliniertes und besser finanziertes Grenzsoldatentum auszubauen. Anfang 1672 reduzierte man seine Stärke auf 6000 Personen, was beinahe eine 30 prozentige Kostenersparung nach sich zog. In die reduzierte Stärke wurden nur diejeni­gen aufgenommen, die stets in den Festungen dienten, sich nicht mit Handel oder mit anderen Tätigkeiten beschäftigten, und möglichst Katholiken waren. Rei den neuorganisierten Korps durften die Offiziere oder die Unteroffiziere nur ein Amt bekleiden. Auch diejenigen wurden ausgeschlossen, die mit mehreren Pferden dienten, die mit Raub, Unzuverlässigkeit, d. h. mit Zusammenspiel mit dem Feind verdächtigt werden konnten. Gleichzeitig mit der Reduzierung wurde unter der Leitung von István Barkóczy aus den ent­lassenen Grenzsoldaten ein Husarregiment organisiert. Der Korps beteiligte sich an einer zentralen Sold-, Waffen- und Proviantversorgung, so kann man ihn als das erste ungarische reguläre Husarregiment betrachten. Da die Einführung des neuen Repartitionssteuersystems, das die Grundlage der Finanzierung gewesen wäre, wegen des gemeinsamen Widerstandes des Adels und des Bauerntums scheiterte, wurde so dem wichtigsten Teil der Kriegsreform der Boden unter den Füßen hinausgezogen, man konnte also die Finanzierung der Soldaten wesentlich nicht verbessern. Die Besoldung der ungarischen Soldaten, die Reparaturen an den Festungen und der militärischen Infrastruktur kostete auch noch bei reduzierter Stärke mehr als eine halbe Million Forint. 64

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