Nagy Sándor: Gárdonyi közelében - Studia Agriensia 21. (Eger, 2000)

Az esztétika gyakorlata. Művek közelről - Ellentézis a fundamentumban. Ida regénye

Des weiteren werden die existenziellen (Tagebuch) und ästhetis­chen („Mesterfüzetek” /Meisterhefte/, „Mesterkönyv” /Meisterbuch/) Schichten sowie das Naturbild in der Geheimschrift („A természet kalendáriuma” /Kalender der Natur/) an dieses Gesamtbild geknüpft, auf das aus Werken, der Hausbibliothek und den philosophischen Notizen von Gárdonyi geschlossen wurde. In der allen drei Richtungen Aufmerksamkeit schenkenden Untersuchung wird vornehmlich die praktische Ästhetik von Gárdonyi analysiert. Auf Grund der Thesen und Sentenzen des „Mesterkönyv” wird jene auf der Idee der „Antithese” beruhende kunsttheoretische Auffassung dargestellt, die Ziel und Sinn des Schaffens, des literarischen Werkes, in der qualita­tiven Umwandlung der existierenden Dinge (Natur, Gegenstände, Gesellschaft, Menschen usw.), in der Entwicklung einer der Liebe gle­ichkommenden Mentalität sieht. All dies wird so geschaffen, daß Züge der Wirklichkeit, der menschlichen Welt, des alltäglichen Lebens immer wieder durch die Stilisierung hindurchscheinen. Die Schlüsselbegriffe und Kategorien der Theorie (Fundament mit Antithesen, Situation, Ekstase, Schwingung, Repetition, Charakter, Kollision, Parallelgeschichte usw.) sowie deren strukturbildende Bewegungen lassen zugleich auch die Struktur des Kunstwerkes erkennen. Die Abhandlung kommt auf Grund von Gárdonyis Bekenntnissen in dem „Mesterkönyv”, seiner Hausbibliothek und seiner identifizier­baren Leseerlebnisse sowie anderer Dokumente (z.B. Korrespondenz, zeitgenössische Erinnerungen usw.) zur Schlußfolgerung, daß sich Gárdonyis „praktische Ästhetik”, also seine Kunsttheorie, die sich auf mit maßgebendem Nutzen behandelte theoretische Quellen stützt, auf dem geistigen Niveau der Jahrhundertwende entwickelt hat. Nach­weisbare Anregungen erhielt er dazu von Schopenhauer, Chamberlain, Emerson Carlyle, Dickens, Dostojewski und anderen, bei den Ungarn beispielsweise von Ágost Greguss und Béla Jánosi. Die selbstgezim­merte Ästhetik ist eine charakteristische „Geiuhlslehre”, eine „Gesch­macksästhetik“, deren Spuren, damit vergleichbare Merkmale, auch bei der literarischen Zeitschrift „Nyugat” (West), hauptsächlich in den subjektiven Werturteilen von deren Redaktueren, Ignotus und Ernő 164

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