Petercsák Tivadar - Berecz Mátyás (szerk.): Információáramlás a magyar és török végvári rendszerben - Studia Agriensia 20. (Eger, 1999)
ÁGOSTON GÁBOR: Információszerzés és kémkedés az Oszmán Birodalomban a 15-17. században
Gábor Ágoston NACHRICHTENDIENST UND SPIONAGE IM OSMANISCHEN REICH DES 15-17. JAHRHUNDERTS Diese Studie macht als erste in der internationalen Literatur den Versuch, das osmanische System des Nachrichtendienstes darzulegen. Sie erfaßt die bedeutenderen osmanischen Kanäle für die Einholung von Informationen und vergleicht diese mit dem europäischen Nachrichtendienst, der sich gegen die Türken richtete. In der Einleitung stellt der Verfasser den europäischen und darunter den Venediger Nachrichtendienst, die sich gegen die Osmanen richteten, dar, und geht dann zur Untersuchung des türkischen Nachrichtendienstes über. Innerhalb des osmanischen Nachrichtendienstes werden folgende Hauptebenen unterschieden: I. Zentraler Nachrichtendienst; II. Tätigkeit des Nachrichtendienstes in den Provinzhauptstädten der Grenzländer (durch Beglerbegs und Sandschakbegs); III. Nachrichtendienst der Vasallenstaaten; IV. Tätigkeit des Nachrichtendienstes und Spionageabwehr in den europäischen verbündeten oder gegnerischen Staaten. Der Hauptteil der Studie stellt die Tätigkeit auf den einzelnen Ebenen durch einige Beispiele illustriert dar. Innerhalb des zentralen Nachrichtendienstes, den der Verfasser für das Wichtigste hält, berichtet die Studie gesondert über die mögliche Inanspruchnahme der europäischen Botschafter und deren Dolmetscher, über die Bedeutung der von ihnen erhaltenen Informationen. Danach wird die Tätigkeit des Nachrichtendienstes der Dragomane der Hohen Pforte, der Renegaten zu Konstantinopel und der Juden untersucht. Bei der Erörterung dieses Letzteren wird die Tätigkeit von Josef Nasi hervorgehoben, indem seine Rolle innerhalb des osmanischen Nachrichtendienstes und bei der Bewertung der Nachrichten beschrieben wird. Die Studie vermittelt desweiteren einen Überblick über die Einholung von Nachrichten durch die Beglerbegs und Sandschakbegs in den Provinzen, geht danach auf die Tätigkeit des Nachrichtendienstes der Vasallenstaaten über und hebt gesondert die Rolle von Ragusa hervor. Die Studie wird mit einem kurzen Überblick über die Tätigkeit der ins Ausland gesandten Spione abgeschlossen. Als Schlußfolgerung der Studie geht hervor, daß das System des osmanischen Nachrichtendienstes vielmehr als zufällig und nichtorganisiert erscheint und wahrscheinlich in seiner Wirksamkeit auch hinter den viel systematischer vorgehenden Organisationen der Spanier, Venediger oder der österreichischen Habsburger zurückblieb. Nach der Schilderung der einzelnen Ebenen scheint 155