Petercsák Tivadar - Berecz Mátyás (szerk.): Információáramlás a magyar és török végvári rendszerben - Studia Agriensia 20. (Eger, 1999)
G. ETÉNYI NÓRA: Magyarországi ostromhírek az európai sajtóban (1663-1664)
Neben den seit jeher von Bauern stammenden Berichten, die das Umfeld der belagerten Festungen auskundschafteten, wurde schon vor dem Abschluß auch ein von einem Ingenieuroffizier angefertigter Grundriß sowie ein Kriegstagebuch der Belagerung herausgegeben. Die Ereignisse wurden in ihrem internationalen Zusammenhang dargestellt. Informationen von den Entscheidungen des Reichstages in Regensburg und die Berichte der Gesandten in Konstantinopel wurden veröffentlicht. Das Kriegstagebuch von Kanizsa und der vorerwähnte Grundriß, deren Originale sich im Kriegsarchiv in Wien befinden, standen auch im Mai 1664 in den Berichten des beim Wiener Hof akkreditierten bayerischen Gesandten Ferdinand Stoyberer. Die Nachrichten von der Belagerung der Festung Kanizsa wurden durch den kaiserlichen Hof absichtlich den Gesandten und Kurfürsten übermittelt. Die in den Zeitungen veröffentlichten Informationen guter Qualität über einen großen internationalen Krieg gegen die Türken waren aber nicht der kaiserlichen Propaganda zu verdanken, weil diese nicht den Interessen des Hofes entsprach, der auf der Seite des Friedens stand. Mitte des XVII. Jh. hatte die zeitgenössische Presse die Möglichkeit, unterschiedliche Interessen der Öffentlichkeit darzustellen. Die öffentliche Meinung war in der zeitgenössischen Gesellschaft als Beobachter anwesend, aber ihr Einfluß auf die Entscheidungen kann noch nicht nachgewiesen werden. 105