Petercsák Tivadar (szerk.): Hagyomány és korszerűség a XVI-XVII. században - Studia Agriensia 17. (Eger, 1997)

Domokos György: Az olasz várépítészet és alkalmazása a magyar végvári rendszer kiépítésében

György Domokos DER ITALIENISCHE FESTUNGSBAU UND SEINE ANWENDUNG IM AUSBAU DES UNGARISCHEN GRENZFESTUNGSSYSTEMS Das italienische Festungsbausystem als Antwort auf die durch modernisierte Artillerie entstandene Herausforderung entstand im letzten Quartal des XV. Jhs., bzw. in der ersten Hälfte des XVI. Jhs. Dieses System bedeutete die Umgestaltung der Grundrißanordnung der Festungen, durch die sie geeignet wurden, den Festungskampf auch mit Artillerie auszufechten. Es wurde durch den Bau von ausschließlich geraden Mauerstrecken (Linien) und den neuen Artillerie-Verteidigungswerken, d.h. mit den Bastionen erreicht. Beim Ausbeu der zur Abwehr der türkischen Eroberung errichteten unga­rischen Grenzfestungen bekam die italienische Methode eine bedeutende Rolle. Die bisherige Einteilung der Zeitabschnitte bei der Neugestaltung der Grenzfestungen 1541-1592, die vor der Einsetzung des Hofkriegsrates die Perioden des provisorischen Festungsbaus, des altitalienischen und zuletzt des neuitalienischen Systems unterscheidet, müssen in Anbetracht der neuen Fors­chungen korrigiert werden. Das altitalienische System tauchte nämlich nach seiner Verbreitung in Europa (1530-er Jahre) nach kurzer Zeit auch in Ungarn auf. Die Einsetzung des Hofkriegsrates verbesserte die Bedingungen der Anwendung dieses Systems in bedeutendem Maße. Die Formenmerkmale der in der erwähnten Zeitperiode gebauten Festungen, also der Ausbau der Bas­tionen, die Verhältnisse der einzelnen Mauerstrecken und die Tatsache, daß Vorwerke (auch auf der Planungsebene) sehr selten Vorkommen, verweisen darauf, daß es zur vollen Anwendung des neuen italieneischen Systems in Ungarn nicht kamen, nur die Anfangsschritte fanden in dieser Richtung statt. Überwiegend durch die verbreitete Anwendung des alten italieneischen Systems erhöhte sich die Widerstandsfähigkeit des Grenzfestungssystems bis zum Ende des XVI. Jhs. bedeutend, so daß dieses System die osmanische Eroberung aufhalten konnte. Die Verwirklichung der Grundsätze des seit der Mitte des XVI. Jhs. verbreiteten neuen italienischen Systems hätte die Widers­tandskraft bestimmt angehoben, eber es gibt, außer dem chronischen Geld­mangel, keine genügende Erklärung dafür, warum die Anwendung des neui­talienischen Systems nicht stattfand. 202

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