Petercsák Tivadar (szerk.): Hagyomány és korszerűség a XVI-XVII. században - Studia Agriensia 17. (Eger, 1997)

Öze Sándor: A vörösbor elterjedése a XVI. század közepi dél-dunántúli Nádasdy-uradalmakban

Sándor Őze DIE VERBREITUNG DES ROTWEINS AUF DEN LANDGÜTERN DER FAMILIE NÁDASDY IM SÜDLICHEN TRANSDANUBIEN MITTE DES XVI. JAHRHUNDERTS Die Bevölkerung des Territoriums wurde infolge der Einfálle der zuneh­menden Türken militarisiert. Das Bauervolk vernichtete auch einen militäris­chen Dienst, ein Teil der Bauern wurde Haiducken. Die Landwirtschaft erlebte dementsprechend eine Umwandlung, der traditionelle Anbau nimmt ab, der Weinbau, an dem auch das Soldatensvolk teilnimmt, wird einfacher. Man führt einen wenigere Arbeit verlangenden, weniger empfindlichen Zweig: den vom Balkan stammenden Rotweinbau fort. Es entsteht zwar eine Lebensweise, für die die Produktion auf den Markt, hauptsächtlich der Vieh -und Weinhandel typisch ist,und welche auch hier, wie in anderen Marktflecken des Landes, oft großes Einkommen bedeutet. Einen bedeutenden Teil dieses Einkommens nehmen aber die zur Erhaltung der Festungslinie und des Soldatenvolkes nötigen Kosten weg. Wie an anderen Orten des Landes begann auch hier seit dem 15. Jahrhundert ein Prozess, durch den bestimmte Zweige der Landwirtschaft, so z.B. der Getreidebau in den Hintergrund gezwungen wurde. Man baute natürlich Getreide an, bei einer "Burgwirtschaft" wäre es gefär- lich darauf zu verzichten, der Hauptzweig der Produktion war aber der Wein­bau. Man tauschte Wein gegen Getreide. Das Soldatenleben ließ für die Entwicklung und Weiterführung arbeitsin­tensiver Zweige weniger Zeit, als früher. Anderseits hatten die Herrschaftsgü­ter wenige Keller. Den Rotwein konnte man auch ohne Faß unbegrenzt lange auf der Erdoberfläche lagern. Auch in den Bezirken Kanizsa und Szenyér war es so üblich. Man konnte stets abziehen, Faß ab füllen und den Wein exporti­eren. Bei den Bauern konnte man den Wein auch längere Zeit ohne Aufwäs­serungsgefahr,oder ohne anbrüchig zu werden, lagern. Den Wein, den man ins Faß abfüllen konnte und wofür es genügend Platz gab, füllte und lieferte man ab. Nur den Teil, den man nicht lagern konnte, ließ man auf dem Treber. 151

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