Bitskey István: Püspökök, írók, könyvtárak - Egri főpapok irodalmi mecenatúrája a barokk korban - Studia Agriensia 16. (Eger, 1997)

Bischöfe, Schriftsteller, Bibliotheken (Zusammenfassung)

I. Von Rom nach Eger Nach der Vereinigung von 1580 gab der Papst Gregor XIII eine neue Gründungsbulle heraus, in der festgelegt war, dass jährlich 12 Studenten aus Ungarn im Collegium untergebracht werden, davon standen den Kroaten drei Plätze und dem Paulinerorden ein Platz zu. Anfangs konnte die ungarische Kirche diese Möglichkeit nicht zur Gänze ausnützen, es gab nicht immer geeignete Pristerkandidaten. Ab 1627 aber waren die Plätze voll besetzt und die ungarische Präsenz blieb sich bis zum Jahre 1782 ununterbrochen beste­hen. Während zweier Jahrhunderte (1580- 1782) besuchten mehr als 600 Zöglinge aus Ungarn das Collegium Germanicum Hungaricum, wo sie wohnten und ihre geistliche Erziehung bekamen, die theologischen Vorlesun­gen besuchten sie freilich am Collegium Romanum, d.h. an der päpstlichen Universität Gregoriana. Sowohl die Ausländerseminare in Rom, als auch theologische Fakultät stand unter der Leitung der Jesuiten, die Professoren waren meistens berühmte Wissenschaftler ( z. B. Roberto Bellarmino, Ber­nardino Rossignoli, Daniello Bartoli, Cornelius a Lapide, Pietro Sforza Pal- lavicini, Theophil Raynaud, Christophorus Clavius, Athanasius Kircher, Roger Boscovich und andere). Nicht nur prachtvolle Zeremonien und festliche Theaterveranstaltungen wirkten auf das Gemüt der jungen Priesteranwärter, sondern auch neue theo­logische, philosophische und wissenschaftliche Ideen und Strömungen entfal­teten ihren Einfluss. Die Theologieprofessoren repräsentierten nachtridentini- schen Geist, sowohl in der Dogmatik als auch im pastoralen Bereich. Die Vorbilder der Zöglinge waren Roberto Bellarmino, Carlo Borromeo und später Prospero Lambertini (d. i. Papst Benedikt XIV). Über traditionelle Auffassungen hinaus erhielten die Alumnen auch Einblick in die inneren Reformbestrebungen der römisch-katholischen Kirche. Mit dem Jansenismus etwa setzte man sich seit 1640 auch in Rom intensiv auseinander, er prägte für ein Jahrhundert die theologischen Diskussionen. Die bedeutendste An­strengung zur Erneuerung christlicher Frömmigkeit stellt das Werk von Lo- dovico Antonio Muratori dar (Deila caritá cristiana, 1723; Deila regolata divozione dei christiani, 1747), mit dem auch ungarische Priesterkandidaten Bekanntschaft schlossen. Abgesehen von der Theologie wurden die Seminaristen auch mit modernen Kunstformen ("buon gusto") und mit italienischer Rokoko-Literatur vertraut gemacht. Einige Abgänger des Collegium Germanicum Hungaricum traten später der literarischen Gesellschaft Accademia dell'Arcadia bei, um so zur Förderung von Kunst und Literatur beizutragen. Nicht nur die päpstliche Uni­versität Gregoriana, auch das deutsch-ungarische Collegium selbst verfügte über eine reiche Bibliothek, mit hilfe derer die Studenten ihre Kenntnisse in 138

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