Bodó Sándor - Szabó Jolán (szerk.): Végvár és társadalom a visszafoglaló háborúk korában (1686-1699) - Studia Agriensia 9. (Eger, 1989)
R. Várkonyi Ágnes: 1687 és az érdekegyeztetés stratégiái
Ágnes R. Várkonyi 1687 UND DIE STRATEGIEN DER ÜBEREINSTIMMUNG DER UNTERSCHIEDLICHEN INTERESSEN Die Studie befasst sich mit den den Änderungen, die sich in der Lage des Militärs in den ungarischen Grenzfestungen am Ende des 17. Jahrhunderts vollzogen haben. Sie betont gegenüber den bisherigen Ansichten, auf Grund archivarischer Forschungen das Folgende: es bestand eine Möglichkeit, dass aus dem Kriegsvolk der nach der Austreibung der Türken unzeitgemäss gewordenen Grenzfestungen eine selbsständige ungarische Armee entstehe. Die Studie, sich auf die Ergebnisse von Theodor Mayer über die Reformanträge der Habsburgischen Verwaltung in Bezug des rückeroberten Ungarns stützend, stellt fest, dass auch in den wiener Verwaltungskreisen die Meinungen geteilt waren, ob es eine unabhängige ungarische Armee, eine „nationale Miliz” geben soll oder nicht. Auf Grund der zeitgenössischen Vorstellungen über die Eigenstaatlichkeit, weiterhin sich auf die alten Gesetze, auf das Gebrauchrecht, auf Vereinbahrungen beziehend, haben die hohen Würdenträger Ungarns, die auf die unabhängige ungarische Wehrkraft beharrten, da sie von dem aus 20-30 000 Mann bestehenden offiziellen ungarischen Militär eine starke Stütze fanden, erreicht, dass im Sommer 1687 eine Vereinbahrung, obwohl ein Kompromiss geschlossen wurde. Die Stände verzichteten auf ihr Recht der freien Königswahl, auf die Inssurrektionsklausel der Goldenen Bulle und erklärten das Land als Erbkönigtum der Habsburgischen Dynastie. Als Entgeltung gewährleistete der Herrscher, dass die Verwaltung des von den Türken zurückerobertem Ungarns den Ungarn zukommt, dass er die Gesetze des Landes befolgt und dass er die Institutionen, die die Unabhängigkeit des Landes sichern, gewährt. Die neuen Staatsverfassung sicherte, dass das Verteidigungssystem des Landes gemäss den Interessen Ungarns getroffen wird. Von diesem Zeitpunkt an wurde die Frage einer unabhängigen ungarischen Armee Gegenstand von Plänen und Diskussionen. Als sich die Machtverhältnisse änderten, siegte nach 1698, gegenüber den aus realpolitischen Erwägungen die Ungarn und das Errichten einer ungarischen Armee befürwortenden wiener Staatsmännern, die extreme politische Richtung. Zwischen 1699-1701 wurden die unabhängigen Einheiten des ungarischen Militärs endgültig abge- schaft, die ungarischen Regimenter wurden in die kaiserliche Heeresmacht eingegliedert, die Grenzverteidigung und die Grenzverwaltung wurde serbischem Kriegsvolk anvertraut. 24