Lengyel László (szerk.): Devóció és dekoráció - 18. és 19. századi korolstormunkák Magyarországon - Studia Agriensia 7. (Eger, 1987)

Zusammenfassung

WACHSARBEITEN Eine weit bekannte Tätigkeit der Klöster war die Anfertigung und der Verkauf von Wachs -Angeboten zu Zeit der Wahlfahrten und zu den Kirchtagen. Neben den seriemäßig hergestellten Offerten wurden man­chenorts auch Wachswerke von höherem. Niveau gefertigt. Eine populäre Form der Wachsarbeiten war das Wachsmedaillon Agnus Dei. Diese, seit dem 8.-ten Jh. hergestellten ovalen, seltener kreisförmige, verschieden großen zweiseitigen Wachsplättchen, die an eine Münze erin­nerten, wurden als heilige Reliquien geehrt. Das Wachs in sich zu färben haben die Klostergemeinschaften meister­haft verstanden. Am meisten verbreitet waren im 18. Jh. die Wachswerke, welche das Jesu-Kind darstellten. Den Agnus Dei Wachsfiguren änhnlich wurde die sog. Hand der Hl. Anna fast schon als Reliquie geehrt. Dieses „heilige Wachs“ ist eine Wachskopie der im Jahre 1743 ins Jesuitenkolle­gium nach Wien gebrachten Handreliquie der Hl. Anna. Deshalb sind die Kopien braun gefärbt und haben die Form einer mumifizierten Hand. Die im Material gefärbte Wachshand ist von natureller Detailliertheit und wurde oft an Altäre der Hl. Anna oder ins Zentrum der polionverzier- ten Nonnenarbeiten gelegt. HAARWERKE Die kultische Rolle des menschlichen Haars hat eine Jahrtausende alte Tradition. Die Menschen betrachteten das Haar als mit magischer Kraft ausgestattet. Die Kulturgeschichte bewahrte viele Geschichten über die Vorstellungen vom Haar. In den Klöstern wurde dem Haar eine rituelle Bedeutung beigefügt, eine Regelung schrieb das Rasieren der Schädel der Mönche, das Tragen der Tonsur und die Flechtung der Haare der Nonnen vor. Charakteristische Erzeugnisse des 19. Jh.-s sind die Bilder, die aus Kinderhaar gestickt, und aus geschnittenem und geklebten Haar komponiert wurden. Das Ergebnis einer mit geduldsamer Ehrfurcht vollbrachten Ar­beit sind diese wegen ihres Materials heute schon etwas erschreckende Kompositionen. Die Absicht, nur reproduzieren zu wollen, zeugte von leer gewordenen Zweckvorstellungen, daß der Fleiß schon überwog, und 128

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