Sugár István: Bornemissza Gergely deák élete - Studia Agriensia 4. (Eger, 1984)

Das Leben des Literaten Gergely Bornemissza (Auszug)

Das Leben des Literaten Gergely Bornemissza (Auszug) Der Literat Gergely Bornemissza war nicht nur einer der vortrefflichsten Offiziere der Burg von Eger, die eine große Vergangenheit und in der Verteidugung Ungarns eine Schlüsselposition hatte, später deren Burgkapitän, sondern auch einer der hervorra­gendsten Offiziere der ungarischen Kriegsgeschichte des 16. Jahrhunderts. Über seine Abstammung wissen wir nur, daß er der Sohn eines Schmiedemeisters aus Pécs (Fünfkirchen) war. Aber eine königliche Urkunde aus dem Jahre 1549 erwähnt ihn schon als Adeligen, er erhielt sogar auch vom König zwei Dörfer als Schenkung. In den 40-er Jahren des 16. Jahrhunderts war er führender Offizier, wahrscheinlich Befehls­haber einer Burg in Nord-Ungarn; von dort wurde er, and der Spitze einer Infanterie truppe von 250 Mann, im Sommer des Jahres 1552 vom König Ferdinand zur Verstärkung der Verteidigung in die Burg von Eger, welche zum Ziel des Türkenangriffes geworden war, beordnet. Die Burg von Eger, „der Schlüssel Nord-Ungarns”, wurde von Burgkapitän István Dobó zur Verteidigung vorbereitet. Solange zur Verteidigung der ziemlich schwach ausgerüsteten Burg nur kaum 2000 ungarische Soldaten bereitstanden, der türkische Großvesir Kara Ahmed und der Budaer Pascha Hádim Ali stürmten mit etwa 40 000 gut ausgerüsteten und fanatischen mohammedanischen Kriegern gegen die Burg von Eger. Die militärische Aufgabe Gergely Bornemissza war die Führung der Verteidig­ungskämpfe am kritischsten Teil der Burg, an einem außen ordentlich gefährdeten Abschnitt der östlich liegenden äußeren Burg. Dieser Teil der Burg grenzte nämlich an die in unmittelbarer Näge sich erhebenden Hügel, von denen aus man nicht nur in die Burg hineinschauen, sondern auch hineinschießen konnte. Die mächtige türkische Armee, welche eine 25-bis 30-fache Übermacht gegenüber den Egerem hatte, hielt die verhältnismäßig schwach ausgestattete Burg im Herbst 1552 32 Tage hindurch, vom 17. September bis zum 17. Oktober, unter heftigem Kanonen- fauer und aufeinanderfolgenden Infanterieangriffen, aber die grausame Bestürmung, welche viele Menschen und Material forderte, brachte den Angreifenden kein Resultat. Der hervorragendste Militärkommandant der Verteidigungskämpfe der Burg von Eger war im Jahre 1552 der Literat Gergely Bornemissza, der den Kampf seiner Soldaten mit einer außenordentlichen Geschicklichkeit und Wirksamkeit führte; er nahm aber auch persönlich mit einer den Tod verachtenden Tapferkeit an den Kämpfen teil, die auf den Burgmauern Mann gegen Mann, auf Leben und Tod geführt wurden. Besonders mit den sogenannten „Feuerwerken”, darunter mit den bis dahin nie angewandten und von ihm zum ersten Male konstruierten erfinderischen Kriegsgeräten gelang ihm das Herauf­kommen der mosleminischen Kämpfer auf die Burgmauer zu verhindern. Mit dem von ihm erfundenen „Feuerrad” und mit anderen „feuerigen” Explosionsgeräten konnte er die mit fanatischer Entschlossenheit anstürmenden Türken von den Mauern der Burg, von ihren Basteien fernhalten. Als die Türken versuchten, in die Burg über den unmittel­bar neben den Burgmauern aufgestapelten riesigen Holzhaufen einzudringen, konnte er den Haufen mit den „Feuerwerken” in Brand stecken. In diesem Kampf Schürte Bor­nemissza das Feuer des Holzhaufens mit von den Mauern hinuntergeworfenen großen Speckstücken. Der türkische Großvesir nannte ihn mit Recht den „Archimedes des 130

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