Sugár István: Bornemissza Gergely deák élete - Studia Agriensia 4. (Eger, 1984)

Das Leben des Literaten Gergely Bornemissza (Auszug)

Sturmes von Eger”, und vom englischen Geschichtlerpaar Guttrie und Gray wurde er als „findiger Ingénieur” erwähnt. Für den Literaten Gergely war das Soldatenleben in den Grenzburgen mit all seinen Listen und Gefahren ein Lebenselement. Gergely Bornemissza erwarb sich um die Verteidigung der Burg von Eger gegen den Angriff der mächtigen osmanischen Armee im Herbst 1552 unvergängliche Ver­dienste. Die erfolgreiche Verteidigung der Burg bot den sich hastig ausdehnenden und den nordöstlichen Teil Ungarns bedrohenden osmanischen Angreifern Einhalt. König Ferdinand von Habsburg und Miklós Oláh, der Bischof von Eger, Kanzler des Königs und Besitzer der Egerer Burg, überhäuften Gergely Bornemissza mit reichen Gutsschenkungen für seine in den Verteidigungskämpfen für Eger bewiesenen Verdienste und hervorragenden Soldaten taten. Bornemissza verließ Eger auch nach dem Abzug des türkischen Heeres nicht, er blieb in der Burg als Kompaniekommandant seiner 250 Infanteristen. Später, als István Dobó und sein Mitkommandant unerwartet abdankten, wurde er am 13. März 1553 der Befehlshaber der landeswichtigen Egerer Burg. In seinem wichtigen Amt führte er mit vorbildlichem Eifer, unermüdlicher, zäher Beharrlichkeit und ebenso großer Sachkenntnis die Wiederherstellung der in Ansturm stark beschädigten Burg sowie die Vervollständigung der sehr mangelhaften militärischen Ausrüstung. Nach dem Ansturm stellte István Dobó in seiner Meldung fest: „Die Burg ist so verwüstet, daß sie sozusagen der Erde gleich ist, und sie ähnelt eher'einer flachen Wiese, als einer Burg”. In dieser jämmerlichen Lage musste Bornemissza den Wieder­aufbau anfangen. Im Laufe der Kekonstruktionsarbeiten plante 0) und ließ er eine neue Bastei errichten, die schon zu seinem Lebzeiten seinen Namen trug; eine andere Bastei wurde von ihm wiederaufgebaut. Die Bauarbeiten der Burg wurden von italienischen Meistern durchge­führt und Bornemissza organisierte Tausenden von bäuerlichen Arbeitern zur Unterstü- tuung der Maurer und zum Grabenziehen. Zwecks besserer Deckung der militärischen Befürfnisse der Burg von Eger suchte er den Herrscher dreimal auf: einmal in Graz und zweimal in Wien. Aber infolge der Gleichgültigkeit und des großen Geldmangels der Kammer gelang es ihm nicht, die schwache Artillerieausrüstung der Burg mit den von ihm gewünschten großkalibrigen Geschützen zu argänzen, zu bereichern. Inzwischen beunruhigten, raubten aus und verwüsteten aber die Soldaten des in Hatvan residierenden Sandschakbegs Veli mit immer und immer dreisleren Anrgiffen die Umgebung von Eger. Gergely Bornemissza bat als Kommandant der Egerer Burg um die Hilfe des Königs, aber er, unter Bezugnahme auf den mit Sultan Suleiman geschlossenen Waffenstillstand, den sogenannten „Frieden”, verbot jeden militärischen Rückschlag und jede Retorsion. Am. 17. Oktober 1554, als Bornemissza davon Kenntnis bekam, daß die Truppen des Begs Veli die Umgebung von Pásztó plünderten beeilte sich er, mit Reitern und In­fanteristen der Einwohnerschaft zu Hilfe zu kommen. Beg Veli wollte sein klägliches Fiasko aus dem Jahre 1552 auf seine eigene Art vergelten. Die osmanischen Truppen waren in der Übermacht und nahmen Bornemissza, seine 29 Soldaten und seinen Mit­kommandanten István Zolthay gefangen. Der Literat Gergely, der hochgeschätzte Gefan­gene wurde zuerst nach Buda, ins Gefängnis des Paschas geliefert, später nach Konstanti­nopel geschleppt. Seine Kameraden gerieten mit ihm in das berüchtigte Gefängnis Jedikula. 9 131

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