Petercsák Tivadar – Váradi Adél szerk.: A népvándorláskor kutatóinak kilencedik konferenciája : Eger, 1998. szeptember 18-20. / Heves megyei régészeti közlemények 2. (Eger, 2000)

Methodische Bemerkungen zu den Seriationsanalysen der Gräberfelder

454 KESZI TAMÁS METHODISCHE BEMERKUNGEN ZU DEN SERIATIONSANALYSEN DER GRÄBERFELDER Tamás Keszi Meines Wissens führte man bis dahin keine gründlichen methodischen Untersuchungen hinsichtlich der neulich auch bei den arpadenzeitlichen Gräberfeldsanalysen ver­wandten Seriationsmethode durch. Das ist sozusagen klar, daß die benachbarten Gräber innerhalb der durch das Computerprogramm geschafften Tabelle miteinander zu wechseln sind, d. h. die erhaltene Reihenfolge für keine strenge typologische Reihenfolge betrachtet wer­den kann. Widrigenfalls würden wir darauf hinauslaufen, daß das Seriationsprogramm auch die mit einigen Mona­ten oder Wochen Unterschied gegrabenen Gräber in die richtige chronologische Reihenfolge einsetzen kann. Nimmt man nämlich die Angaben von tausend Gräbern aus dem 11. Jahrhundert in das Programm auf, wird es natürlich alle in einer Reihenfolge ausgeben. So könnte man den durchschnittlichen zeitlichen Unterschied unter ihnen nur in Wochen oder Monaten angeben. Zu einer so intensiven kontinuierlichen Erneuerung ist nur die Pari­ser Mode fähig und nicht die mittelalterliche Tracht. Da die Zuverlässigkeit dieser Methode durch die große Menge der zu bearbeitenden Angaben negativ nicht be­einflußt wird, muß man feststellen, daß die in der Seri­ationstabelle an benachbarten Stellen befindlichen Gräber miteinander zu wechseln sind. Wer könnte aber sagen, daß diese Möglichkeit im Falle nur von 4-5, oder 8-10, vielleicht 10-20 benachbarten Gräbern gilt? Es unterliegt keinem Zweifel, daß ein chronologischer Unterschied unter den Gräbern am Anfang bzw. Ende der Tabelle besteht, aber das kann man schon auf den ersten Blick, ohne die Hilfe des Computers über die zu behan­delnden Gräber entscheiden. Meiner Meinung nach berücksichtigten die Benutzer dieser Methode auch die Tatsache nicht, daß nicht nur Keszi Tamás Intercisa Múzeum 2400 Dunaújváros Városháza tér. 4. der Zeitpunkt des Begrabens, sondern auch das Geschlecht, Lebensalter, die soziologische und mate­rielle Lage und auch das Ethnikum der Verstorbenen die Beigabensetzung beeinflussen. Nach der Untersuchung der Seriationstabellen der Gräberfelder von Ipoly­kiskeszi (Maié Kosihy) und Szegvár-Oromdülő wird es klar, daß sich diese Kennzeichen in den Tabellen wirk­lich widerspiegeln, wenn auch die Bearbeiter dieser Gräberfelder das nicht beachteten. Man könnte die Seriationsmethode zu Gräberfelds­analysen zuverlässig in dem Falle verwenden, wenn die in der gegebenen Zeit modischen Schmucksachen und Gebrauchsgegenstände in den Gräbern obligatorisch beigegeben worden wären. In der Wirklichkeit gibt es keinen einzigen Gegenstandstyp, der mit einer hundert­prozentigen Wahrscheinlichkeit den Toten beigegeben worden wäre und wir wissen auch nicht, wie groß die Wahrscheinlichkeit des Vorkommens der einzelnen Gegenstandstypen ist. Mangels dessen können wir nur raten, was das Fehlen eines gewissen Gegenstandstypes bedeuten kann: Der/die Tote wurde begraben, als der fragliche Gegenstand nicht in Gebrauch war, oder — obwohl das Beigeben des Gegenstandes auf kein sozio­logisch-materielles, geschlechtliches, ethnisches Hinder­nis stieß und auch das Lebensalter das nicht ausschließt — dieser Gegenstand blieb aus dem Grab einfach aus. Gelangen also zwei Gräber mit gleichem Fundmaterial in der Seriationstabelle nebeneinander, bedeutet das die zeitliche Nähe der Gräber nicht automatisch. Man konn­te nämlich in der Arpadenzeit vor dem Begräbnis unter Schmucksachen wählen, von denen viele Elemente lange Jahrzehnte hindurch praktisch unverändert blieben. Übersetzt von Katalin H. Simon

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