Petercsák Tivadar – Váradi Adél szerk.: A népvándorláskor kutatóinak kilencedik konferenciája : Eger, 1998. szeptember 18-20. / Heves megyei régészeti közlemények 2. (Eger, 2000)
Frühsarmatische Gräber in der Gemarkung von Füzesabony (Füzesabony-Kastély-dűlő I.)
32 FARKAS CSILLA Importstück, sie ist stark abgewetzt. An der linken Seite des Kopfes kam ein Kästchen (?) vor, das als ein viereckiger Eisengegenstand beobachtet wurde. Seine Funktion und seine ursprüngliche Form kann man nicht bestimmen, aber es ist vorstellbar, daß dieses ein Schmuckkästchen war. Das weist ebenfalls auf römische Beziehungen hin. Die Hockerlage und das Vorkommen der Keramikbeigabe an einer ungewöhnlichen Stelle können auch fremde Elemente sein, die auf das Weiterleben der autochthonen Bevölkerung und auf die mit den Einwanderern Kommenden hinweisen ( KULCSÁR 1998, 33-34). Auch die im Grab 125, 140 und 155 Bestatteten scheinen fremde Volkselemente zu sein. Die in den Gräbern beobachtete Tracht weist hauptsächlich auf die Kleidung der östlichen Sarmaten hin: Der pontische Ursprung der Goldgegenstände, die Spiegelbeigaben und die perlenverzierte, mit Nadeln zusammengehaltene Kleidung sind für sie kennzeichnend. Die Fibel war schon früher bekannt, aber auf den südrussischen Gebieten waren andere Typen verbreitet. Von römischen Beziehungen zeugen das im Grab 125 gefundene bemalte Eraviscus-Gefäß (VADAY 1998, 128), die Spiegel und die Fibel scharfen Profils, obwohl man Farkas Csilla Savaria Múzeum 9700 Szombathely Kisfaludy S. u. 9. bei den letzten zwei Gegenständen auch die Möglichkeit vor Augen halten muß, daß sie auf andere, vielleicht auf mittelbare Weise zu ihnen gelangen konnten. Das konnte sich auch im Laufe ihrer Wanderung aus einer anderen Provinz, oder infolge der Beziehungen mit anderen germanischen Völkern noch vor dem Beginn der Handelstätigkeit mit den Römern, vor dem Ende des 1. Jahrhunderts vollziehen. Die Wirkung der Nachbarvölker bzw. der (dakischen und keltischen) Urbevölkerung kann auch im Keramikmaterial beobachtet werden. Außer den an die frühe jazygische Einwanderung zu knüpfenden Gegenständen pontischen Ursprungs sind an den römischen Handel zu knüpfende bzw. in das 2. Jahrhundert datierbare Gegenstände im Fundmaterial unseres Gräberfeldes zu finden. Die hier Bestatteten gehörten zu einer späteren, vielleicht zur zweiten oder dritten Generation der jazygischen Einwanderer. Das Gräberfeld kann an die Wende des 1. und 2. bzw. an den Anfang des 2. Jahrhunderts datiert werden (KULCSÁR 1987, 49; VADAY 1989, 56, ANM. 94; ISTVÁNOVITS 1990, 92). Es ist aber unklar, wie lange das Gräberfeld belegt war, warum die Gräber ausgeraubt wurden und wo sich die Siedlung dieser Einwohner befand. Übersetzt von Katalin H. Simon