M. Nepper Ibolya: Hajdú-Bihar megye 10-11. századi sírleletei 1. rész (Budapest-Debrecen, 2002)
Zusammenfassung
gräbnisplatz, über dem man zuerst die Rotunde errichtete. Eine vollständige Freilegung des Gräberfeldes war nicht möglich. 2. Biharkeresztes-Bethlen Gábor utca (Abb. 11—13, Taf. 2-7, Taf. 378. 1) Anthropologisches und Beigabenmaterial von zwei Gräbern gelangten ins Déri-Museum. Die bei der Fundbergung aufgelesenen Streufunde sind auf Taf. 2-4 zu sehen. Zu einem Frauengrab dürften die Swastika-Scheibe, die Beschläge des Riemens zum Anhängen der Scheibe, die drei Paar Osenhalbknöpfe, die rhombischen Hemdkragenbeschläge und der Bandarmreif (Taf. 2-3, Taf. 4. 1-3) gehört haben, wohingegen das Messerheft mit vergoldeter Silberblechverzierung (Taf. 5), die beiden Silberfingerringe mit Steineinlage (Taf. 6—7) sowie die Denare, Prägungen von Hugo de Provence und Lothar II. (Taf. 4. 4—6, Taf. 378. 1), wahrscheinlich in einem Männergrab lagen. Die Grabfunde auf Taf. 5-7 sind Beigaben der im Zuge der Fundbergung freigelegten Bestattung eines jungen Mannes (Grab 3), während Grab 4 nur fragmentierte menschliche Knochen, aber keine Beigaben enthielt. Auf Grund des Fundmaterials ist das Gräberfeld an den Zeitraum der ersten Generation und die Mittelschicht der Landnehmenden zu binden. Über seine Ausdehnung läßt sich nur soviel sagen, dass es den ganzen, leicht ansteigenden Hügel einnahm und auf dessen Kamm bis zur Bethlen utca verlief. Anwohner haben berichtet, dass man beim Bau der neuen Häuser menschliche Knochen und Perlen fand, die jedoch nicht ins Museum gelangten. 3. Debrecen-Józsa, Clara Zetkin utca (Abb. 14—18, Taf. 8-9, Taf. 368. 1) Das Material der 25 Gräber, die am Fundort Unokapart-Rózsás-dűlő (Unokákért utca, Hegy utca) zum Vorschein kamen, ist ohne jeden Zweifel an den Anfang der Arpadenzeit zu datieren. Diesen Zeitraum bekräftigt auch die Tatsache, dass man in dem benachbarten Gebiet nordöstlich davon auf Spuren einer Siedlung aus dem 10.-11. Jahrhundert stieß, deren Bewohner am gegenüberliegenden Ufer (Unokapart) des Józsa-ér genannten Baches bestattet wurden. 4. Debrecen-Józsa, Klastrompart (Abb. 14, 19-22, Taf. 10) Die im Rahmen zweier Rettungsgrabungen (1981, 1991) freigelegten Gräber haben die Datierung der Kirche ins 13. Jahrhundert erhärtet. Bis dahin wurde diese Zeitstellung mit dem geraden Chorabschluss bzw. den beim Anschluss von Schiff und Chor sowie an der westlichen Mauerecke gefundenen Strebepfeilern und dem Westeingang der Kirche begründet. Die aufgehenden Mauern der Kirche begann man im 17. Jahrhundert abzureißen. Doch wie aus dem Zustand der freigelegten Grundmauer- bzw. Fundamentereste hervorgeht, kann keine Rede davon sein, dass die Entvölkerung des Dorfes zugleich auch den Untergang der Kirche nach sich zog. Ende des 18. Jahrhunderts war selbst von den Mauern nichts mehr zu sehen, obwohl man diesen Teil damals nicht aufgeforstet hatte. Damit ist es zu erklären, dass nicht einmal in den Militäraufnahmen der Zeit Josephs II. die gewohnte Bezeichnung „Ruine" auftaucht. Über die Zerstörung der Grundmauern berichtete zuletzt Lajos Zoltai. Die im Kircheninneren bzw. im Gräberfeld um die Kirche zum Vorschein gelangten Funde datieren diese Kirche in den Kreis der frühesten dörflichen Pfarrkirchen mit gerader Apsis unseres Gebietes. Was ihre Bauzeit anlangt, kann als frühester Zeitpunkt das Jahr 1201 und als spätester das Jahr 1233 angegeben werden. Ab den 1570er Jahren entvölkerte sich diese Gegend mehr und mehr und 1594 waren das Dorf und der Kirchort Szentgyörgy endgültig verschwunden. Die bei der Grabung von 1991 nördlich der Kirche freigelegten Gräber haben eindeutig bestätigt, dass hier auch ein Gräberfeld des 10. Jahrhunderts existierte. Auf diesem Gräberfeld wurde die Kirche errichtet, und die bei der Grabung von 1981 zum Vorschein gelangten Gräber gehörten teilweise zum Gräberfeld um die Kirche. Einige Gräber reichten z.B. unter die Kirchenmauern, und auch eine partielle Reiterbestattung kam zutage (Abb. 19)Die ab dem 10. Jahrhundert kontinuierliche Besiedlung der heute Józsa genannten Ortschaft begann in dem als Kiskert bezeichneten Gebietsteil. Auch im 11.-12. Jahrhundert lebte hier eine wenn auch zahlenmäßig geringe Bevölkerung, deren Friedhof sich in der Rózsás-dűlő genannten Flur befand. Die als wirkliches Dorf geltende Siedlung des 13. Jahrhunderts mit der Kirche und dem Kirchhof lag dagegen am Klastrompart (Klosterufer). Vom Gebiet der Ortschaft Józsa sind aber nicht nur diese beiden Gräberfelder des 10.-11. Jahrhunderts bekannt, sondern noch ein weiterer Fundort des 10. Jahrhunderts mit der Bezeichnung Debrecen-Alsó-Józsa. Er wurde im Weingarten von Lajos Gyökös entdeckt, ist allerdings nicht Gegenstand des vorliegenden Bandes. 5. Derecske-Dr. Balogh János tanyája (Abb. 23-24, Taf. 11. 1-3) Ergänzen lassen sich die wenigen Funde mit den von Dr. János Sőregi gemachten Beobachtungen. Demnach kamen 6 Gräber zum Vorschein, darunter in einem auch eine symbolische Reiterbestattung. Der Versuch, das Alter des Gräberfeldes zu bestimmen, ergab den Zeitraum Ende 1 O.Anfang 11. Jahrhundert. 6. Ebes-Templomdűlő (Abb. 25-27, Taf. 12) Auf Grund des Fundmaterials (Silberringe mit SEnde, geflochtener Silberfingerring, massiver Bronzezopfring mit S-Ende) ist zu vermuten, dass es sich hier um ein an das Ende des 10. bzw. den Anfang des 11. Jahrhunderts zu datierendendes Gräberfeld handelt, von dem höchstwahrscheinlich gerade der Rand zum Vorschein kam. Denn am südlichen Ende des Areals fällt das Gelände als Böschungsteil zum Kösély-Bach ab, hier konnte sich das Grä-