Claude André Donatello - Cseh Géza - Pozsonyi József: A muraszombati, szécsiszigeti és szapári Szapáry család története (Régi magyar családok 6. Debrecen, 2007)

Excerpt

Von den weiblichen Mitgliedern ist Etelka Szapáry durch ihren Sohn Gyula András­sy bekannt geworden, der 1867-1871 nach dem Ausgleich mit Österreich der erste Minis­terpräsident Ungarns und 1871-1879 der gemeinsame Außenminister der Monarchie war. Erzsébet Szapáry (1902-1980) war das aktivste Mitglied des während des zweiten Welt­krieges ins Leben gerufenen Polnisch-Ungarischen Flüchtlingskomitees und half pol­nischen - unter ihnen vielen jüdischen - Flüchtlingen. 1998 erhielt sie für ihre Rolle bei der Rettung der Juden die Auszeichnung „Gerechte unter den Völkern" (Yad Vashem). Ich selbst hatte die Ehre, die Urkunde in ihrem Namen zu übernehmen. All das, und noch viele andere, im Zusammenhang mit der Familie Szapáry wichtige Informationen sind im Buch enthalten. Der Familie wurden aber auch Verfolgung und Leiden zu Teil. Péter Szapáry (1630?­1703?) wurde z. B. von den Türken eingekerkert und der Legende nach gezwungen, sich selbst ins Joch zu stellen und zu pflügen. Géza Szapáry (1828-1898), der am Freiheits­kampf gegen Österreich 1848-49 beteiligt war, wurde zu Festungshaff verurteilt und ein­gekerkert. Nach seiner Entlassung und seiner darauf folgenden Europa-Reisen bekleidete er als Parlamentsabgeordneter verschiedene hohe Ämter im öffentlichen Dienst. Antal Szapáry (1905-1972) wurde wegen seiner Hilfeleistung für polnische Flüchtlinge ins Lager von Mauthausen interniert. Nach dem zweiten Weltkrieg haben mehrere Mitglieder der Familie das Land verlassen. Die da Gebliebenen wurden vom kommunistischen Regime verfolgt. Meine Eltern, Gyula Szapáry (1901-1985) und seine Frau Etelka Hadik (1909-1972) wurden nach einem Schauprozess ins Gefängnis gebracht, die anderen Mitglieder der Fa­milie wurden von Budapest ausgesiedelt. István Szapáry (1915-) musste auch ins Gefäng­nis, seine Angehörigen wurden ebenfalls ausgesiedelt. Obwohl das Szapáry-Geschlecht viele Wechselfälle ertragen musste, weicht seine Ge­schichte nicht all zu sehr von den Schicksalen andere Familien ab: wenn wir eine ent­sprechend weite Zeitspanne betrachten, finden wir darin sowohl gute als auch schlechte Wendungen. Heute leben die Mitglieder der Familie in der ganzen Welt zerstreut, in Län­dern mehrerer Kontinente. Ihre Tätigkeit umfasst viele Beschäftigungszweige des mo­dernen Zeitalters: Geschäftsleben, Unternehmensführung, Ökonomie, Medizin, Jus und Gesundheitswesen, nur um einige zu nennen. Die Szapárys sind treue Staatsbürger der sie aufnehmenden Länder und gleichzeitig hängen sie stolz an ihren ungarischen Wur­zeln, auch wenn sie im Ausland geboren wurden und die ungarische Sprache nicht be­herrschen. Das Buch, das der geehrte Leser in der Hand hält, könnte das Interesse der Genealo­gen wecken und als inspirative Quelle für die jüngeren Generationen der Szapáry-Fami­lie dienen. Obwohl die Familie Jahrhunderte lang reich und mächtig war, bemühten sich ihre Mitglieder, ihrem Land aufopferungsbereit zu dienen, manche als Soldaten, ande­re als Politiker, Diplomaten oder Beamten, wieder andere als verantwortungsbewusste und erfolgreiche Grundbesitzer. Und als sie durch politische Wendungen um ihr Ver­mögen und um ihre Macht gebracht wurden, behaupteten sie sich auch in den Heraus­forderungen des modernen Lebens. Keine außerordentliche Geschichte, aber sie liefert ein gutes Beispiel für immer wieder Schwung nehmendes menschliches Streben, Lebens­kraft und Ausdauer.

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