Dankó Imre szerk.: A hajdúk a magyar történelemben III. (A Hajdú-Bihar Megyei Múzeumok Közleményei 28. Debrecen, 1975)

Nyakas Miklós: Hajdúkerület vagy Hajdú megye? Egy ősi szervezet haldoklása és megszűnése

Miklós Nyakas HAIDUCKENDISTRIKT ODER KOMITAT HAJDÚ? VERFALL UND ENDE EINER ALTEN ORGANISATION Der Verfasser versucht, aufgrund der bisherigen historischen Literatur und der archiva­rischen Quellen zu entwerfen, wie die Organisation der vom Fürsten István Bocskai 1606 privilegierten sechs Haiduckenstädte, das Haiduckendistrikt aufgelöst wurde, und ein neues Komitat, das Komitat Hajdú zustandgekommen ist. Er weist darauf hin, dass das sich im Feudalismus entwickelte Vcrwaltungssystcm des Landes den bürgerlichen Ansprüchen nicht mehr nachgehen konnte, da die innere Struktur der Administrationseinheiten, der Munizipien dem Grundsatz der Volksvertretung wider­sprach, und die territoriale Einteilung oft nicht zweckmässig war. Die Regelung der Ver­waltung haben sowohl die ungarische revolutionäre Regierung von 1848, als auch die öster­reichische kaiserliche Bürokratie (1849-1867) und die Regierung des Dualismus (Öster­reich-Ungarns, 1867-1918) vor sich gestellt. Zwischen den drei historisch möglichen Lö­sungen gab es natürlich wesentliche Unterschiede, entsprechend den Interessen der die Ge­sellschaft momentan formenden Kräfte. Die Beschlüsse des kaiserlichen Absolutismus, ob­wohl sie nach dem Ausgleich von 1867 grundsätzlich aufgehoben wurden, hatten doch zahl­reiche positive Lehren. Die Verwaltungsreformen nach dem Ausgleich waren gegen die Existenz des Haiduc­kendistrikts, da sie die Kosten in gesteigertem Masse erhöht haben. Besonders geführlich waren die Trennung der Verwaltung und der Gesetzgebung, weiter die Reform der Ge­meindeselbstverwaltung. Die Lage des Haiduckendistrikts wurde auch dadurch erschwert, dass die sechs Haiduckenstädte auf drei nicht zusammenhängenden Gebieten lagen und so die Forderung der territorialen Einheit schlechthin nicht erfüllen konnten. Mit dem Zu­standekommen der bürgerlichen Gesellschaft haben die Privilegien des Feudalismus ihre Gültigkeit verloren, so wurde die Bevölkerung des Distrikts objektiv nicht mehr interes­siert, zum Haiduckendistrikt zu gehören, das hat ja schon keine bevorzugte Lage bedeutet. Die Obrigkeit des Distrikts - rechnend mit allen Möglichkeiten - hat schon unmittelbar nach dem Ausgleich Schritte getan, die eventuelle Auflösung des Distrikts zu verhindern. In erster Linie darum haben sie das Distriktshaus erweitert, damit Räume ausreichend für das Aufnehmen der zugenommenen Administration zur Verfügung standen. 1873, als Graf Gyula Szapáry Innenminister war, wurde ein Regelungsplan aufgesetzt, der auch das Haiduckendistrikt berührt hat. Die Organisation der Haiduckenstädte konnte den über das Territorium und die Existenz der Munizipien entscheidenden Gesichtspunkten nicht nachgehen, so hat der Gesetzantrag ihre Auflösung vorgeschlagen. In diesem Sinne wären fünf Haiduckenstädte (Hajdúböszörmény, Hajdúnánás, Hajdúhadház, Hajdúdorog, Vámospércs) unter die Oberhoheit des Komitates Szabolcs gekommen, Hajdúszoboszló da­gegen wurde ins mit dem Zentrum Karcag geplante Komitat Kun eingegliedert. Die Bevölkerung des Haiduckendistrikts hat den Gesetzantrag des Ministeriums mit Empörung entgegengenommen und eine Deputation in die Hauptstadt gesandt, um den ab­zufassenden Gesetzantrag zu verhindern. In dieser Angelegeheit haben auch die Haiducken­städte die Distriktrobrigkeit weitgehend unterstützt, der Antrag hat ja auch die Interessen der Städte schwer verletzt. Die Argumente des Distrikts können in folgenden zusammen­gefasst werden. Man hat im allgemeinen die Auflösung der kleineren Munizipien verurteilt und für unrechtsmässig gehalten. Das Haiduckendistrikt könnte die Verwaltungskosten decken und nähme ein grösseres materielles Opfer auf sich, als manche Komitate. Der An­schluss an Szabolcs schadete auch der Sache der Kultur, da das Unterrichtswesen und die Volksbildung in den Haiduckenstädten weit voran war. Es spräche der historischen Ver­gangenheit der Haiduckenstädte höhn, wenn ihre Einwohner in die nicht ungarisch be­völkte Stadt Nyíregyháza fahren müssten, um ihre Sachen zu erledigen. Der starre Wider­stand des Haiduckendistrikts dem Regelungsplan gegenüber musste nicht erfolgslos ge­wesen sein, weil sich in den offiziellen Regierungskreisen der Plan eines auf dem Haiduk­kengebiet zu errichtenden Komitats durchsetzen Hess. Hajdúböszörmény wurde aber für das Zentrum nicht angenommen. Die Distriktsobrigkeit hat auch einen fertigen Plan vor­gelegt, nach dem das Haiduckendistrikt vergrössert erhalten werden müsste. Sie hat für das vergrösserte Munizipium die sogenannten Unter - szabolcser Gebiete verlangt. Der grösste Fehler dieses Planes war aber, dass er auch die Interessen der Stadt Debrecen ver­letzt hat, er hätte ja wegen der territorialen Einheit auch Debrecener Gebiete ins Haiducken­distrikt eingegliedert. Das natürliche Zentrum des Raumes war sowohl wirtschaftlich, als

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