Ujváry Zoltán: Varia Folkloristica (A Hajdú-Bihar Megyei Múzeumok Közleményei 25. Debrecen, 1975)

Német nyelvű kivonat

Schmücken des Baumes geholfen haben, hoben den Maibaum in Anwesenheit des Mäd­chens aus und tranken die Flasche leer. Das Mädchen lud sie ins Haus ein und bewir­tete sie. In der Nacht des Johannistages zündeten die Mädchen und Burschen in der Gemar­kung, gewöhnlich auf einer Bodenerhöhung, ein grosses Feuer an; sie liefen rings um das Feuer und sangen, die Mädchen sprangen, eines nach dem anderen, darüber hinweg. Hier einige Beispiele der landwirtschaftlichen Bräuche und Glauben: Bei Neumond soll man nicht säen, sonst gibt es eine Missernte. Zwei-drei Kolben aus der vorjährigen Maisernte werden bis zur neuen Ernte nicht abgekörnt, damit auch im kommenden Jahr eine gute Ernte eingebracht werden kann. Der Hanf wird aus einem Leintuch ausgesät. Nachdem die Saat bestellt war, warf man das Tuch in die Luft, damit der Hanf so hoch wächst. Nach der Kartoffelsaat setzten sich die Frauen auf den Boden, damit die Kartof­feln so gross werden, wie ihr Gesäss. Dasselbe taten sie auch nach der Pflanzung des Krautes. Am Ende der Ernte wurde ein Erntekranz gemacht: ein Holzgerüst wurde mit Getreide umflochten. Der Erntekranz wurde dem Bauer überreicht, der ihn unter das Wetterdach hängte, wo er ein Jahr lang hing. Der Kranz wurde gewöhnlich mit Wasser bespritzt, damit auch im kommenden Jahr eine reiche Ernte wird. Die Erntearbeiter wurden vom Bauer reichlich bewirtet. WEIHNACHTSBRÄUCHE IN HAJDÚDOROG Hajdúdorog ist eine Siedlung mit etwa 12 000 Einwohnern im Komitat Hajdú-Bihar, vierzig Kilometer nördlich der Stadt Debrecen. Ihre reichhaltige Weihnachtstradition, namentlich der Brauch der weihnachtlichen Ziegenmaske, wurde bereits in einer meiner Publikationen behandelt (Un masque d'animal d'origine slave dans les coutumes popu­laires de la Hongrie Orientale. Slavica, VII. 1967). Ich habe mich damals mit der Frage des Ursprungs befasst und halte es nach Untersuchung der einzelnen Elemente für wahr­scheinlich, dass das Ziegenmaskenspiel in Hajdúdorog von slawischem Ursprung ist. Dies­mal möchte ich weitere Bräuche und Glauben der Weihnachtsfeiertage beschreiben. Einige Elemente dieser Bräuche bestätigen meine frühere Hypothese über den slawischen Ur­sprung. SILVESTER IN HAJDÚSZOBOSZLÓ In Hajdúszoboszló (20 km von der Stadt Debrecen entfernt) ist es seit Jahrhunderten Brauch, dass die Hirten, die Bauernburschen und neuerdings auch die Kinder am Silvester­abend auf den Hauptplatz der Stadt ziehen und dort mit Peitschen und mit Viehglocken grossen Lärm machen, bzw. mit feurigen Pfeilen herumschiessen. Die örtliche Tradition erklärt diesen Brauch mit einer Sage. Etwa vor 400 Jahren haben die Türken die Stadt an­gegriffen. Zur Zeit des Angriffes hielten sich in der Stadt wenig Männer auf, die Frauen und Kinder zogen sich in die Burg zurück, wo sie mit Viehglocken und mit anderen lärmen­den Dingen einen grossen Lärm schlugen, sie haben Strohbunde angezündet und diese in die Luft geworfen. In der Nacht erschien es furchterregend, die Türken meinten, in der Burg gäbe es viele Soldaten, so zogen sie von der Stadt ab. Die Stadtbewohner sind also der Gefahr entronnen. Zur Erinnerung an dieses Ereignis macht man in jedem Jahr am Silvesterabend grossen Lärm und eine Schiesserei. Aufgrund meiner Untersuchungen stellte ich fest, dass der Brauch auf keine Weise mit dem historischen Ereignis in Verbindung steht. Der Brauch entstand nicht nach der Sage, bzw. nach dem historischen Ereignis. Beide existierten in der Volkstradition unab­hängig voneinander und erst später wurden sie miteinander verbunden. Auf dem ungari­schen Sprachgebiet - und auch anderswo in Europa - sind die Lärm-machenden Bräuche im weiten Kreise bekannt. In der ungarischen Tradition kommt dieser Lärm-Aufzug zweimal im Kalenderjahr vor. Die eine Gelegenheit ist das Faschingsende, die andere das Ende des Jahres, der Silvesterabend. Das mit dem Silvesterbrauch in Hajdúszoboszló völlig identische Glockenläuten und Schiessen war vor 40-50 Jahren in den umliegenden Dörfern im Komitat Hajdú-Bihar noch allgemein verbreitet. Die Erklärung des Brauches mit einer Sage als Hintergrund, bzw. mit einem histori­schen Ereignis ist auch in den Traditionen anderer Völker allgemein bekannt. Die mit Lärm und Schiesserei verbundenen Bräuche lassen sich mit den erwähnten Sagen leicht in Zusammenhang bringen. Diese Sagen erzählen im allgemeinen davon, dass der Sieg über 14 Varia Folkloristica 209

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