Ujváry Zoltán: Varia Folkloristica (A Hajdú-Bihar Megyei Múzeumok Közleményei 25. Debrecen, 1975)

Német nyelvű kivonat

liehst unerkannt zu bleiben, weshalb sie ihr Gesicht in verschiedener Weise unkenntlich machen. Hierzu bedient man sich im allgemeinen zweier Methoden. Der Betreffende beugt sich über das Mehl und bläst hinein, worauf sein Gesicht voller Mehl wir. Am häufigsten wird aber das Gesicht mit einem weissen, dünnen Tuch bedeckt, das um den Hals ge­wickelt und beim Nacken festgebunden wird. Zur Ausrüstung der Lutzelfrau gehört ge­wöhnlich ein Federwisch oder ein Holzlöffel und ein Kreuz. Alle Lutzelfrauen tragen eine Geldbüchse mit sich, in die die Hausleute Geld hineintun. Die Lutzelfrauen betreten das Haus am Nachmittag, bei Abenddämmerung. Sie verbeugen sich dreimal, und sprechen nicht, solange sie sich in der Stube aufhalten, um sich durch ihre Stimme nicht zu ver­raten. Ihre Szene bestand zumeist nur darin, dass sie mit dem Federwisch kehrten und mit dem Holzlöffel die Hausinsassen leicht schlugen. Falls eine grössere Gesellschaft bei­sammen war und eine entsprechende Stimmung herrschte, kam es oft vor, das die Lutzel­frauen miteinander tanzten. Anhand der bisherigen Forschungen glauben wir zu erkennen, dass die Lutzelfrau­Darstellungen in Ungarns Randgebieten bekannt sind und höchstwahrscheinlich fremde Beziehungen aufweisen. Analogien zur Lutzelfrau können wir in der slowenischen, kroa­tischen, österreichischen, slowakischen und tschechischen Tradition finden (z. B. Perchta, Berchta, Holla, Pehtra baba. Cf. Niko Kuret: Die Mittwinterfrau der Slowenen. Alpes Orientalis, 1969.; Leopold Kretzenbacher : Santa Lucia und die Lutzelfrau. München, 1959). Im erwähnten Sammelgebiet ist auch das Mummenspiel am Nikolaustag (6. De­zember) bekannt. Am Vorabend des Nikolaustages verkleidet sich ein Bursche als Niko­laus, der andere als Teufel, Der Darsteller des Nikolaus zieht einen langen Pelzmantel an, klebt sich aus Hanf einen Bart auf und bedeckt seinen Kopf mit einer umgestülpten Pelzkappe. Um die Hüfte bindet er sich eine Kette, und hält in der Hand einen Stock. Der Teufel zieht meistens schlechte Kleider an. Auf dem Rücken trägt er einen Buckel aus Stroh. In der Hand hält er eine Kuhglocke, die er sich manchmal um die Hüfte bindet. Aus diesem Anlass wird eine Rute verfertigt, mit dem der als Teufel verkleidete Bursch die Kinder und die grösseren Mädchen züchtigt. In der Woche vor Weihnachten wird den Hühnern das Futter in die Mitte eines Fassreifens gestreut, damit sie im kommenden Jahr beisammen bleiben, den Hof nicht verlassen und ihre Eier nicht anderswo legen. Am Weihnachtsabend wurde in den Brun­nen ein schöner roter Apfel geworfen und anschliessend das Vieh mit diesem Wasser getränkt. Man glaubte, die Tiere würden gesund bleiben, wenn sie solches Wasser trin­ken. Am Weihnachtsabend durfte die Bäuerin während des Abendmahls nicht vom Tisch aufstehen, denn sonst würden ihre Hennen nicht brüten. Auf den Weihnachtstisch wurden verschiedene Früchte und Nüsse gelegt. Nach dem Abendmahl nahm sich jedes Familien­mitglied eine Nuss und brach sie auf. Wer eine schlechte Nuss bekam, sollte dem Glauben nach im kommenden Jahre erkranken oder gar sterben. Am Weihnachtsabend zogen die Hirten durch das Dorf, bliesen ihre Hörner und knallten mit den Peitschen. Aus jedem Haus brachte ihnen die Bäuerin einen Fladen zum Geschenk. Zur Faschingszeit legten 15-20 Burschen verschiedene Masken an. Sie zogen Frauen­kleider an, machten sich einen dicken Bauch, verkleideten sich als Zigeuner, Soldat oder Wandergeselle. Ihr Gesicht überzogen sie mit einem Strumpf, oder verschmierten es mit Russ oder Mehl, um nicht erkannt zu werden. Auch Musiker gehörten der Gruppe an. Sie zogen durch das Dorf und kehrten in die Häuser ein, wo es junge Mädchen gab, mit denen sie dann im Hof tanzten. In der Fastnacht wurde ein Tanzfest veranstaltet, das bis Mitternacht dauerte. Dann schlug der Dorfschulze mit seinem Stab auf den Balken des Ballraumes - dies war das Zeichen, dass der Fasching zu Ende ist und die Fastenzeit beginnt. Die Fastenzeit dauerte sieben Wochen nach dem Fasching; bis zur Halbzeit durfte man am Sonntag Fleisch essen, nachher war aber das Fleisch bis Ende der Fastenzeit sogar am Sonntag verboten. Am Mittwoch, Freitag und Sonnabend durften die Fasten­speisen nur mit Butter zubereitet werden, an den übrigen Tagen durfte auch mit Fett ge­kocht werden. Am Palmsonntag zogen 10-12jährige Mädchen von Haus zu Haus und sangen. In der Hand hielten sie einen mit farbigen Bändern geschmückten Weidenzweig. Unter dem Fenster oder in der Küchentür blieben sie stehen und sangen. Nach dem Gesang bekamen sie von der Bäuerin Eier. In der Nacht vor dem 1. Mai stellte der Bursch dem Mädchen, das er umwarb, einen Maibaum. Er ging mit seinen Freunden in den Wald, dort fällten sie einen 8-10 m hohen Baum. Die Äste wurden nur am Wipfel belassen. Der Baum wurde mit Tüchern und Bändern geschmückt, und eine Flasche Schnaps wurde daraufgebunden. Er wurde vor dem Haus des Mädchens aufgestellt und eine Woche lang dortgelassen. Dann kam der Bursch mit seinen Freunden, die ihm damals im Wald beim Fällen und sodann beim

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