Béres András: A nádudvari fekete kerámia (A Hajdú-Bihar Megyei Múzeumok Közleményei 6. Debrecen, 1965)

Zusammenfassung

in die Hand, legt es auf die Knie, wobei es mit der linken Hand gehalten und gerichtet wird. Mit der rechten Hand zeichnet er die Muster mit dem Kieselstein, neuerlich mit einem mit Stiel versehenen Bernstein. Die Muster werden ohne Vorzeichnen vom Meister mit entschlossenen Bewegungen auf die Wandung der Gefässe geze­ichnet. Das Brennen der Gefässe findet in einem runden Brennofen statt. Der Brennofen von Nádudvar hat die Form eines Bienenkorbs, dessen Mauern aus Lehmzicgcln gebaut sind. Der Töpferofen von Nádudvar ist mit einer etwa ein Meter dicker Erdaufschüttung umgeben, damit die starke Expansionskraft des Gases während des Brennens die Mauer des Ofens nicht sprengt. Der Brennofen gliedert sich in zwei Teile: Heizraum und Laderaum. Zum Brennen, wie auch zum Einlegen der Gefässe in den Ofen wird möglichst trockenes Wetter gewählt. Früher wurden die Gefässe aufeinander gelegt, wobei die Gefässe von grösserem Format unten standen, auf denen wiederum die kleineren Töpferwaren Platz nahmen. Heute werden sie in einem inneren Brennraum aufgestellt. Nach der Verladung der Töpferwaren beginnt das Brennen. Eigentlich handelt es sich um ein Brennen mit Reduktion, wo ein chemi­scher Prozess vor sich geht. Ausser dem reduzierten Brennen spielt auch das im Tone vorhandene Eisenoxyd in der Erzielung der kennzeichnenden schwarzen Farbe eine grosse Rolle. Nach dem Brennen bleiben die Töpferwaren mindestens 48 Stunden im abgeschlossenen Brennofen, bis das Feuer auslöscht und die Wärme der Gefässe gänzlich verschwindet. Es ist in allgemeiner Brauch — und das ist der Fall bei allen guten Mei­stern —, dass ein Liter Branntwein, oder mindestens aber ein halbes Liter beim Brennen getrunken wird. Das ist nicht nur ein Brauch, sondern auch notwendig, weil das Bren­nen meistens in der Nacht vorgenommen wird, wobei die ermüdende Arbeit in der Nacht gewissermassen erleichtert wird. Der Brauch ist in Nádudvar auch heute noch lebendig. Die Typen der Schwarzgcfässe, die von der Familie Fazekas in Nádudvar herge­stellt werden, betragen nahezu 100 verschiedene Töpferwaren, deren Variationen und Kombinationen wieder neue Arten von Töpferwaren infolge der schöpferischen Phan­tasie der Volkskünstler zustande gebracht haben. Im allgemeinen kann man aber feststellen, dass de die Töpfer von Nádudvar, wie auch die Töpfer anderer Ortschaften, Jahrhunderte hindurch meistens nur Gebrauch­sgegenstände erzeugt haben. Die erneuerte Hausindustrie verfertigt aber heute Schmuck­gegenstände, deren Form mit den herkömmlichen Formen oft identisch ist, sie können aber eine viel reichere und sorgfältigere Ornamentik aufweisen. Das moderne Töpfer­handwerk konnte in fast nur einem Jahrzehnt beweisen, dass es Kunstwerke für den heute lebenden Menschen zustande bringen kann, und dieser früher untergehende Industriezweig erlebt ein neues Aufblühen, da seine Erzeugnisse als gesuchte Schmuck­gegenstände in dem Hein der arbeitenden Menschen einen hervorragenden Platz einnehmen. Wenn man das System der Ornamentik der Schwarzkeramik von Nádudvar untersucht, kann man auf Grund der Technik feststellen, dass sie im Vergleich mit den Erzeugnissen anderer Töpferzentren einzig und allein dastehen. In Europa gibt es noch eine Anzahl von Töperzentren der Schwarzkeramik, so z. B. in Polen und Rumänien, aber die Töpferwaren von Nádudvar weisen die schönste und die einheitlichste Pflan­zenornamentik auf. Hauptsächlich werden drei Arten des Ornamentierens in Nádudvar angewandt, unter denen Übergangs- und Variationsmöglichkeiten natürlich vorhanden

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