Béres András: A nádudvari fekete kerámia (A Hajdú-Bihar Megyei Múzeumok Közleményei 6. Debrecen, 1965)
Zusammenfassung
András Béres : DIE SCHWARZKERAMIK VON NÁDUDVAR Unter den vielen ethnographischen Merkwürdigkeiten des Komitats Hajdú-Bihar entbehrt die Töpferkeramik von Nádudvar auch heute noch wissenschaftlicher Bearbeitung, obwohl sie auch vom Gesichtspunkt der Volkskunst aus der Aufmerksamkeit schon lange würdig ist. Der Ruhm der Schwarzkeramik von Nádudvar, die charakteristische Form und reiche einzigartige Ornamentik aufweisen kann, überging längst die Grenzen des Komitats und die keramischen Erzeugnisse von Nádudvar sind nicht nur im ganzen Lande, sondern auch im Ausland gesuchte Artikel. Dank der Familie Fazekas von Nádudvar erwarb diese Art der Volkskunst, die in der Tradition wurzelt, nicht nur für die Familie, sondern auch für die ganze Ortschaft einen guten Ruf, die früher kaum eine andere Merkwürdigkeit aufweisen konnte. Die Töpferei von Nádudvar kann auf eine Vergangenheit von mehrerern Jahrhunderten zurückblicken. Die zahlreichen Funde von Topfscherben, unter denen viele Stücke der Schwarzkeramik vorkommen, geben meistens über die Stellen Aufschluss, wo die Töpferhandwerker von Nádudvar nach unserer Annahme sesshaft wurden. Die Erzeugnisse der Töpfer von Nádudvar, die auch mit Jahreszahl versehen sind, beweisen, dass die Ortschaft schon um die Jahrhundertwende über eine entwickelte Töpferindustrie verfügte. Das Töpferhandwerk von Nádudvar stellte eine kollektive Hausindustrie dar, indem die Gemeinschaft sowohl in der Verfertigung der Töpferwaren, wie auch in der Verwertung dcrWaren die grösste Rolle spielte. Die Töpferzunft wurde in den Jahren 1820—1830 gegründet, aber die bisher selbständigen Meister, die gewohnt waren, für sich zu arbeiten, konnten die Gebundenheiten der Gemeinschaftsarbeit nicht vertragen, infolgedessen löste sich die Zunft allmählich auf. Was den Entwicklungsgang der Schwarzkeramik betrifft, kann man von einem ebenmässig fortschreitenden Prozess auch in Nádudvar nicht sprechen. In den 1930-er Jahren ging man völlig auf die Verfertigung der glasierten Gefässe über. Bis zum Jahre 1925 musste man nämlich keine Gebühr für die Verfertigung der Stücke der Schwarzkeramik bezahlen, wobei aber die glasierten Keramiken auch nicht gebührenfrei waren. 1935 hörte die Familie Fazekas von Nádudvar mit der Erzeugung der Schwarzkeramik gänzlich auf. Nach etwa 15 Jahren wurde die Erzeugung der schwarzen Töpferkeramik im Jahre 1951 wieder aufgenommen. Da Lajos Fazekas sen. und seine Frau, sowie andere Mitglieder ihrer Familie noch wohl die Technik und den Arbeitsgang der Erzeugung der Schwarzkeramik kannten, stand nichts der Belebung dieser alten Hausindustrie nach der zwanghaften Pause im Wege. Der einzige Unterschied war, dass nunmehr keine Gebrauchsgegenstände, sondern viel mehr Schmuckstücke erzeugt