Nyakas Miklós: Hajdú-Bihar megye címerei / Hajdúsági Közlemények 16. (Hajdúböszörmény, 1991)

Die Wappen des Bezirkes Hajdú — Bihar Der Autor hat in seinem Buch unternommen, die historische Herausbildung der Siedlungen des Bezirkes bzw. der Bezirkswappen weiterhin die Beschreibung der einzelnen Wappen historisch, authentisch aufzudecken und vorzustellen. Das Wappen unserer Städte und Dörfer hat nämlich viel größere Bedeutung, als wir es im ersten Augenblick meinten. Die Symbole mit Sinnbildkraft in der Form der bildlichen Darstellung tragen die Geistigkeit der gegebenen Siedlung, die feste Zusammenfassung ihrer historischen Wege, die auch die starke Gefiihlszusammenflechtung des Individuums und der breiteren Umwelt ausdrücken. Das ist besonders auch über das ungarische Staatswappen zu sagen, dessen abwechslungsreiches Schicksal die starke Gefühlsverbindung eindeutig beweist, mit der das Ungartum auf dem Sinnbild seiner tausendjährigen Staatlichkeit bestand. Ein Teil der im Buch veröffentlichten Wappen ist historisch bekannt, authentisch, also auf königlicher und siebenbürgischfürstlicher Spende beruhendes Wappen. Sie sind aber zumeist solche Rekonstruktionen, die auf historischer Glaubwürdigkeit beruhen. In den meisten Fällen dienen die Siegeldrücker bzw. die Abdrücke als Hinweis. Der Aufbau des Buches ist das Folgende: Im ersten Teil stellen wir das Wappen der auf dem Bereich des heutigen Bezirkes liegenden vier ehemaligen Gesetzbehörden - Bezirk Hajdu bzw. dessen Rechtsvorgänger, der Haidukenbezirk, Szabolcs, Bihar, und Debrecen vor, im zweiten teilweise die Wappen derGroßaidukenstädte, im dritten die der durch die Früsten von Siebenbürgen angesiedelten Klernhaidukenstädte in Bihar, im vierten die Wappen der auf den Teilen von Bihar des Bezirkes hegenden Bauemdörfer, Marktflecken und Patentorte, im fünften die Wappen jener gleichrechtsständlichen Siedlungen, die jemals zum Bezirk Szabolcs gehörten. An den Wappen der ehemaligen Haidukenstätten ist auffallend der Hinweis auf die militäirsche Tugend, deshalb sind sie sehr ähnlich den Adelswappen. In diesem Falle ist vielmals auch selbst der Wappenlehenbrief bekannt, in dem es sich ausgesprochen um die Spendierung kollektiver adeliger Vorrechte handelt. Es ist auerordentlich Aufsehen erregend, daß auch unsere Marktflecken und Dörfer mit großer Sorgfalt angestrebt hatten, wohl absonderliches Sinnbild zu haben, das (auch) aus Rechtshinsicht eine große Wichtigkeit hatte. An diesen Wappenarten ist das Bestreben für die Einfachheit und Allgemeinverständlichkeit zu beobachten, dahinter steckte die Absicht, auch für die Analphabeten verständlich zu sein. Die überwiegende Mehrheit dieser Siedlungen lebte aus der Landwirtschaft, die Bevölkerung band sich mit starken Gefühlsfäden an den Boden, dadurch auch die landwirtschaftliche Werkzeuge. Das erschien auch in den Wappenbildern, obwohl darauf sorgfältig aufgepaßt wurde, aus dem Reichtum der Variationen die Eigenschaft der gegebenen Siedlung hervorzukommen. Die Herausbildung der Wappen des Bezirkes fällt auf die 16—19. Jahrhunderte, und durch die Analyse der Wappenbilder sind wohl auch die historische Schichtung der einzelnen Gegenden bzw. der historische Weg der gegebenen Siedlung nachzuweisen. 119

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