Nyakas Miklós szerk.: Hajdúsági Múzeum Évkönyve 5. (Hajdúböszörmény, 1983)

NÉPRAJZ — VOLKSKUNDE - Traditionelle Technologien im Hausbau in der Ortschaft Hajdúdorog

József Mezősi TRADITIONELLE TECHNOLOGIEN IM HAUSBAU IN DER ORTSCHAFT HAJDÜDOROG Das Hajdúdoroger Haus gehört zu dem Alfölder Typ. Im Innern gab es allge­mein drei Räume: das grosse Zimmer (ung.: nagyház oder nagyvige), das kleine Zimmer (ung: kisház oder kisvige) welches im allgemeinen vom Garten ,aus er­reichbar auch als Kammerraum genutzt wurde, sowie die hinteren Zweidrittel der Scheune, die ungarische .als „kiminyajj" oder „kéményalj" bezeichnet wurden. Die Stampflehmwand wurde mit Verschalungstechnik hergestellt, wobei in je­der Schicht Stroh eingeflochten wurde. Wurde ein Haus aus Lehmwänden gebaut, wurde kein Fundament gefertigt. Der Lehm wurde gesondert verbreitet, indem man ihn mit hochgekrempelten Hosenbeinen mit den Füssen stampfte, und wenn not­wendig, mit einer Hacke zerfurchte (ung.: átvágja). Besser gestellte Bauersleute „He­ssen den Lehm auch vom Hufvieh treten". Der Mauersetzer brachte den Lehm Forke für Forke an seinen Platz, wobei er stets auf die äussere und ihnere Glatte und Qualität der Wand bedacht war. War eine Schicht von etwa 80—100 cm Höhe (ung.: fogás) ausgetrocknet, so konnte weitergebaut werden, bis die gewünschte Hö­he erreicht war. Der Bau von Häusern mit Flechtwerk- oder Strohlehmwänden (ung.: sövény­fal oder paticsfal) war für Hajdúdorog im 19./20. Jahrhundert nicht mehr charakte­ristisch. Auf Pfosten, die in die Erde eingegraben waren, wurden die Längs- und die Binderbalken gelegt, auf welche dann die Querbalken gelangten. Der First und die Traufpfetten trugen die Dachsparren. Beim Aufstellen dieses Gerüstes wurden auch schon die Öffnungen für die Fenster und Türen ausgespart. Standen das Ge­rüst und die Verschalung, dann begann das Durchflechten mit Zweigen und Stecken. Danach wurde der mit Rüttstroh versetzte Lehm von Hand aufgetragen, wobei auch die kleinsten Ritzer verschmiert wurden. Die Wellerwandhäuser stellten unter den Gebäuden mit Erwänden die am weitesten entwickelte Form dar. Zum Wellerwerk wurde Langstroh verwendet, sodass die Konsistent des Lehms besser formbar war als bei der einfachen Lehmwand. Beim Bau von Häusern mit Wellerwand kam es häufig vor, dass ein festes Fundament aus Ziegeln oder Feldsteinen gelegt wurde. Im zweiten Drittel unseres Jahrhunderts wurde in vielen Fällen auch schon eine Iso­lierung gegen Bodenfeuchtigkeit angebracht. Die Regeln für das Mauern und Ver­binden von Wellerwerk stimmen mit der Mauertechnologie von Ziegeln überein. Ein Unterschied besteht allein darin, dass anstelle von Kalkmörtel Lehmmörtel ver­wendet wurde. Die Decken- und Dachkonstruktion erfolgte bei allen Gebäuden mit Erdmauern in der gleichen Weise. Als erster wird der Hauptbalken eingezogen, und dann die Querbalken. Zur Verteilung des Gewichts werden unter den Hauptbalken die Dach­schwellen gesetzt. Der über die Laubenpfeiler hinausrechende Teil der Dachschwel­len wurde im Ungarischen „majorpank" genannt. Die Laubenpfeiler trugen oft ge­schnitzte Holzverzierungen. Zu Beginn unseres Jahrhunderts wurde es immer geb­räuchlicher, anstelle der Holzpfeiler Stützpfeiler aus Ziegeln oder Lehm zu bauen. Diese wurden im Ungarischen „küláb" genannt. Der gewölbte Backofen (ung.: boltozott szabadkémény) wurde in den hinteren Zweidritteln der Scheune (ung.: pitar oder pitvar) gebaut. Der Ofen wurde hinten von den auf Pfeilern gesetzten Gewölbegurten und vorn von einem grossen Balken getragen. Das Gewölbe konnte in seiner Form tonnenartig oder kappenartig gestal­tet sein. Es wurde in beiden Fällen aus Ziegeln oder Lehm gefertigt. In der Dache­190.

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