Nyakas Miklós szerk.: Hajdúsági Múzeum Évkönyve 3. (Hajdúböszörmény, 1977)
Einige Probleme der Herausbildung des Hajduckenbezirks
Miklós Nyakas EINIGE PROBLEME DER HERAUSBILDUNG DES HAJDUCKENBEZIRKS Der Verfasser versucht in seiner Studie auf Grund der bisherigen historischen Literatur und Archivquellen die Streitfragen in bezug auf das Zustandekommen des Hajduckenbezirks zu beantvorten. In dem ersten Teil der Studie gibt er einen Überlick über die bisherige historische Literatur und stellt fest, daß die verschiedenen, widerspruchsvollen Behauptungen darauf zurückgeführt werden können, daß man nicht versuchte, die inhaltlichen Merkmale und Funktionen des Hajduckenbezirks zu klaren. Nachdem der Verfasser die freien Bezirke des ungarischen Königreiches überblickt hat, kommt er zu der Feststellung, daß der Haj duckenbezirk prinzipiell als Verwaltungseinheit sogar in anderer Form hätte verwirklichen können. Die Gestaltung des historischen Schicksals von Ungarn, die Formulierung der militärischen, politischen und wirtschaftlichen Lage der Hajduckenstädte bestimmte aber auch das Schicksal des Hajduckenbezirks und so erwies sie sich als eine zwischen der Adelfreiheit und des Hörigzustandes steckengebliebene gesellschaftliche Formel. Der Verfasser stellt fest, daß das Zustandekommen des Hajduckenbezirks das Ergebnis eines historischen Prozesses war und weder die Wahl des ersten Stadthauptmanns, noch die Erwähnung der ersten Bezirkshauptversammlung nicht als eine Zeitgrenze aufgefaßt werden kann, hauptsächlich darum, weil die zwei Erreignisse auch zeitlich nich zusammenfallen, beziehungsweise, beide Erreignisse waren die Verwirklichung eines tieferen gesellschaftlichen Bedürfnisses. Dieses Bedürfnis, das auch die tiefste Funktion des Hajduckenbezirks bildete; stand im engen Zusammenhang mit dem schweren Abbruch, was der adligen Steuerfreiheit der Haj ducken getan wurde, sowie mit dem Verlust der staatlichen Steuerfreiheit. Es war von der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts mehrmals versucht worden, die Hajduckenstädte zu staatlicher Steuerzahlung zu verpflichten und sie wurden seit 1685 durch die königliche Regierung mehr oder weniger systematisch wirklich besteuert. Schließlich wurden sie im Jahre 1686 verpflichtet, systematisch staatliche Steuer zu bezahlen. Wesentlich müssen wir diese Jahreszahl in bezug auf das Zustandekommen des Hajduckenbezirks annehmen, ja die Enstehung der selbstständigen Steuereinheit (Pforten) benötigte das Zustandekommen einer Organisation, die über die Städte steht. Der Bezirk mußte neben der Administration des Steuerwesens auch mehrere Funktionen besorgen, die die einzelnen Städte nicht ausüben durften. So müssen wir den Wirkungskreis in Betracht nehmen, den die zeitgenössischen öffentliche Sicherheit mit sich brachte und den wir am besten mit der Rolle der sogenannten „Bauernkomitaten" vergleichen könnten. Das war eine Art Verteidigung von unten, einerseits gegen die sich vermehrenden Räuberbanden, andererseits gegen die ständigen Behelligungen der Regulärtruppen. Der Bezirk organisierte und leitete die gemeinsame Verteidigung. Eine ähnliche regulierende Rolle ist auch bei der Steueung der Wirtschaftsangelegenheiten zu betrachten, obwohl sich diese Funktion eher im 18. Jahrhundert entfaltete. Der Verfasser veröffentlicht in dem Anhang, am Ende der Studie die wichtigsten Archivquellen, die seinen Standpunkt unterstützen. 61