Bencsik János szerk.: Hajdúsági Múzeum Évkönyve 2. (Hajdúböszörmény, 1975)

Veränderungsforschung in der Volkskunde

Imre Dankó VERÄNDERUNGSFORSCHUNG IN DER VOLKSKUNDE Der Verfasser schreibt auf breitem theoretischem und bildungshistorischem Grund darüber, dass die ethnographische Veränderungsforschung ein ständiger, schon lange dauernder Prozess ist, da sich auch die Kultur abhängig vom wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leben stets verändert. Die Veränderungen der Kultur sind auf die komplizierte Frage der Übergabe und Übernahme, Abänderung und Verbreitung der kulturellen Güter und Erscheinungen zurückzuführen. Da die Kultur am ständigen Verändern ist, ist die Forschung ihrer einzelnen Erscheinungen immer auch Ver­änderungst'orschung, obwohl die Forschung der Veränderung selbst ein neues Gebiet in der Volkskunde ist. Die Veränderungsforschung solcher Art wurde durch die amerikanische „cultural anthropology" verbreitet und ist eng mit den Akkulturisations-, teilweise auch mit den interethnischen Forschungen verbunden. Die ethnographischen Veränderungsforschungen bekamen eine besondere Rolle unter den nach dem zweiten Weltkrieg frei gewordenen Völkern. Im Leben dieser Völker erfolgten tiefgehende wirtschaftliche Veränderungen und begann eine bisher gar nicht vorstellbare gesellschaftliche Entwicklung. Samt mit der wirtschaftlich — gesellschaftlichen Entwicklung lief bei ihnen auch eine grundsätzliche kulturelle Veränderung ab. Diese Veränderungen sind so ausgebreitet und tief, dass manche nur die Forschung dieser komplizierten wirtschaftlich — gesellschaftlich — kulturellen Veränderungen für Veränderungsforschung nehmen. Solche Ansichten sind auch in der ungarischen Volkskunde vorzufinden, wo, den anderen befreiten Völkern ähnlich, die Untersuchung des „neuen Lebens", der „neuen Lebensweise" in der Sowietunion Grund und Ausgangspunkt der Forschungen wurde. Der Aufsatz betont: die ethnographischen Veränderungsforschungen können in breiterem Kreise geführt, auf alle Zeiten bezogen werden, obwohl die kulturelle Ver­änderung in unseren Tagen bei den befreiten Völkern am tiefgehendsten ist. Der Aufsatz behandelt das Einleitungsabschnitt der Kandidatdissertation des Verfassers (Veränderungen in der Lebensführung der Bauerschaft auf der Südbiharer­Ebene nach der Befreiung. 1966). 167

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