Vezető a Déri Múzeum kiállításaihoz (Debrecen, 1978)
Deutscher Auszug
pisches Beispiel für den ungarischen Pleinairismus darstellt. Ein repräsentatives und bewegendes Kriegsgemälde von László Mednyánszky, der einsamen Grösse in der modernen ungarischen Kunst, wird im Déri-Museum aufbewahrt. Im zweiten Kabinett werden die Maler aus dem Tiefland und im dritten Kabinett die Vertreter der avantgardistischen Bestrebungen der im zweiten Drittel des 20. Jh. Tätigen Maler vorgestellt. Das kritisch realistische Erbe Mihály Munkácsys war in der Kunst der Jahrhundertwende wie ein Schleichfluss zugegen, um sich dann im Schaffen der sog. Maler aus dem Tiefland offen zu zeigen. Wie János Tornyai in den Umgebung von Hódmezővásárhely, so malte József Koszta in der Umgebung von Szentes seine Werke die voller dramatischer Erregung und sozialer Empfindungen sind. Diesen Bestrebungen verwandt sind die expressiven Bilder László Hollós und Gyula Rudnays sowie die von konstruktiver Disziplin zeugende und in ihrer Epoche bedeutende Malkunst von István Nagy. Die Werke „Winterlandschaft" von Tornyai, „Am Dorfrand" von Koszta und das „Reisig schneidende Mädchen" von Holló setzen bestimmende Akzente im Schaffen der Künstler des Tieflandes. Unter den Debrecener Künstlern stehen Miklós Káplár mit seinem Hortobágyer Bild („Im Morgengrauen zunm Markt") sowie Kálmán Gáborjáni Szabó und István Senyéi Oláh mit ihren Gemälden und grafischen Themen den Bestrebungen der Tiefländer nahe. János Vaszary und István Szőnyi verkörpern in der modernen ungarischen Malerei diejenigen Persönlichkeiten, die aufgrund ihrer vielseitigen Bildung und Informiertheit in der Erziehung der jungen Generation eine grosse Rolle gespielt haben. Die leichte Stimmung und die kraftvollen, reinen Farben in Vaszarys „Meeresstrand" und der Zebegényer Ausschnitt von Szőnyi lassen die pantheistische Harmonie von Landschaft und Mensch deutlich werden. Wie István Szőnyi so verfolgt auch Aurél Bernáth die Traditionen von Nagybánya. Die Debrecener Ernő Hrabéczy und László Félegyházi vertreten' die post-nagybányaschen Bestrebungen. Ernő Hrabéczy, József Egry und Aurél Bernath waren auch Mitglieder der Budapester Schule, des sog. Gresham-Kreises (oder auch Tischgesellschaft). Egry gelang es, das wahre Antlitz des Balaton zu malen. Im Déri-Museum ist eines seiner interessanten, späten Ölgemälde, der „Fischer vom Balaton", zu sehen. Die Vertreter expressiv, konstruktiver Tendenzen sind Róbert Berény, Jenő Barcsay, Vladimir Szabó und Frigyes Frank. Von Frigyes Frank haben wir in unserer Galerie das „Stilleben mit roter Kaffeemühle" ausgestellt, das eines der schönsten Gemälde unserer fünfzig Werke umfassenden FrankSammlung und gleichzeitig auch das Hauptwerk des Künstlers darstellt. Die neue ungarische Galerie wird durch Münzen, Plaketten und eine Skulpturenkollektion vervollständigt (Münzen von Fülöp ö. Beck, Sándor Mikus, József Reményi, István Iván, Ferenc Csúcs usw., István Szentgyörgyi, János Pásztor, Barna Megyeri, Iván Szabó usw.). Unter den hier ausgestellten Grafiken zeichnen sich die Kupferradierungen von Gyula Derkovits, Nándor Lajos Varga, Endre Vadász, Vilmos Aba Nóvák, István Szőnyi usw. besonders aus, während von den Holzstichen die 395