A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 2005 (Debrecen, 2006)

Néprajz, kulturális antropológia - Petrovszk Ildikó: A Déri György-gyűjtemény szőrmés bőrruhái. I. Alföld és Észak-Magyarország

Petrovszki, Ildikó PELZLEDERKLEIDUNGSSTÜCKE IN DER GYÖRGY-DÉRI-SAMMLUNG 1. TIEFEBENE UND OBERUNGARN Die Volkskunstsammlung von György Déri stellt einen selbstständigen und als eine abge­schlossene Registereinheit behandelten Teil der Volkskunde-Sammlungen des Deri-Museums dar, und ist in der fachlichen Öffentlichkeit wohl bekannt, zu zahlreichen Stücken daraus wurde näm­lich schon in volkskundlichen Veröffentlichungen publiziert. Artillerieoberst György Déri begann seine Sammeltätigkeit Anfang der 1900er Jahre als Bruder des Namensgebers und Donators des Museums Frigyes Déri aus familiärem Anlass. Beim Autbau seiner Sammlung trachtete er da­nach, die einzelnen charakteristischen, volkskundlichen Regionen des historischen Ungarns durch ihre von ihm für am bezeichnendsten gehaltene Objektwelt -- in erster Linie durch ihre Volkstracht und ihre eigentümlich verzierten, für festliche Anlässe dienenden Gegenstände zu erfassen. Diese sowohl in Gattungs- als auch in zeitlicher und räumlicher Hinsicht besonders wertvolle Volkskunstsammlung von insgesamt 23 IX Gegenständen unter 2131 Registriernummern schenkte er 1939 dem Déri-Museum. Die stückzahlmäßig größte thematische Einheit der Sammlung bilden die Trachten, deren betonte und spektakuläre Elemente die Lederkleidungsstückc darstellen. Die verzierten Pelzklcidungsstücke der Bauerntrachten fertigten die Kürschner mittels Alaungerberei östlicher Herkunft aus dem Pelz einer ur-ungarisehen Schafsrasse (Zackelschaf), der entweder in seiner natürlichen rohweißen Farbe belassen oder aber mit Eichapfelsaft braun gefärbt wurde. Bei der Verzierung waren zweierlei Techniken üblich, die ebenfalls aus dem Osten übernommene Lederapplikation und die später entstandene Stickerei. All die Lederkleidungstypen existierten in je nach Landschaft und Zeit verschiedenen Formvariationen. Der reich verzierte („cifra") Ködmön war bis zur Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert im größten Teil des Landes die wichtigste festliche Damenwinterjacke mit Ärmeln, während diese Funktion in den Marktflecken jenseits der Theiß der kurze Pelzumhang erfüllte. Die 22 Stücke zählende Pelzleder-Kollektion besteht objekttypmäßig aus 13 Ködmöns. 7 Le­derwesten, einem langen und einem kurzen Pelzmantel. Die Zusammensetzung der Sammlung nach Sammelstellen spiegelt in etwa die geografischc Zusammensetzung der ganzen Dcri-Samm­lung wider, 6 Stücke stammen aus der Tiefebene, 5 aus Oberungarn, 8 aus Transdanubicn und 3 aus Siebenbürgen. In unserer Bearbeitung von in erster Linie die Sammlung aufdeckendem Charakter stellen wir vor allem die aus der Tiefebene und aus Oberungarn stammenden Stücke vor. Bei den Objektbcschrcibungen führen wir neben Bezeichnung, Inventarnummer und Da­tierung die Ortsbestimmungen von György Déri an. In den Fußnoten zitieren wir die ursprüngli­chen Objektbeschreibungen des Sammlers und weisen auf die Fachliteratur in Bezug auf die Pclzlederkleidungsstückc hin. 284

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