A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 2005 (Debrecen, 2006)
Természettudomány - Juhász Lajos: A Bódva halfaunájának ökológiai értékelése
Juhász, Lajos ÖKOLOGISCHE BEWERTUNG DER FISCHFAUNADER BODVA Die Bodva ist einer unserer Flüsse, die außerhalb der Grenzen entspringen und erst später unser Land erreichen. Der etwa 110 km lange Fluss hat in der Quellengegend in der Slowakei noch Gebirgs- und Oberlaufcharakter und erreicht in Ungarn zwischen niedrigeren Hügellandschaften die Sajó. Der Fluss ist an mehreren Stellen gewunden und hat kluftige Uferwände; was den Boden betrifft, weist die Beckengliederung eine Vielfalt von Schlamm bis Geröll auf. Die Bodva gilt auf Grund ihrer Fischfauna und ihrer physiko-chcmischen Charakteristika als eine Wassergegend, die nach den Längszonierungssystemen der Flussgewässer von Borne und anderen (Nowicki, Thienemann) geradezu einheitlich als typische Barbenregion (Epipotamal) anzusehen ist. Auf Grund der Ergebnisse unserer Forschungsprogramme (2001-2005) und der Literaturquellen haben wir die Fischfauna der Bodva sowohl auf der slowakischen als auch auf der ungarischen Strecke bewertet. Auf eine Zeitspanne von 4 Jahrzehnten zurückblickend und ökofaunistische Untersuchungen aus der nahen Vergangenheit mit einbeziehend haben wir uns einen Überblick der ehemaligen und jetzigen Fischarten des Flusses verschafft. Die rezente Fischfauna besteht wohl aus 40 Fischarten. In der Fischfauna der Bodva sind auf die Änderungen der Umgebung empfindlich reagierende Indikator-Fischarten mit engem Ökospektrum genauso vorhanden wie sich verbreitende, sich aggressiv fortpflanzende Fischarten mit breiterer ökologischer Valenz. Durch die Untersuchung der Änderungen der Fischfauna lässt sich die Gesamtheit der den Fluss betreffenden biogenen und abiogénen Prozesse gut indizieren. Festzustellen ist, dass die Fischfauna der Bodva auch im Landesmaßstab reich ist und Populationen von mehreren seltenen, schwindenden und geschützten oder schützenswerten Arten enthält. In der letzten Zeit haben sich die Struktur, die Zusammensetzung der Arten und die quantitativen Verhältnisse der Fischfauna des Bodva-Oberlaufes bedeutend gewandelt. Manche Arten sind (auf der ungarischen Strecke) beinahe verschwunden oder ihr Bestand hat sich bedeutend reduziert. Unter den schwindenden Arten sind nicht nur einige wertvolle, geschützte Arten (wie z. B.: Barbus pelononnesiiis petényi, Leiicaspius delineatus, Zingel sterber, Barbatida barhatula) nennenswert, sondern auch der Bestand der ehemaligen Massenarten (wie z. B.: Rhodeus sericeus, Alburnoides bipunetatus, Cohitis elongatoides) hat sich wesentlich verringert. Parallel zu den oben genannten Änderungen hat sich auf der untersuchten Strecke auch der Bestand anderer Artengruppen verringert (wie z. B. Muscheln, Krabben). Wahrscheinliche Ursachen der Änderungen sehen wir in der Verschmutzung des Flusses und der damit verbundenen Verringerung des Nahrungsangebots sowie schädlichen Änderungen der physiko-chemischen Parameter des Wassers. 161