A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1997-1998 (Debrecen, 1999)
Történelem - Pozsonyi József: Angaben zu Geschichte der Geschlechts Semsey von Semse
József Pozsonyi ANGABEN ZUR GESCHICHTE DES GESCHLECHTS SEMSEY VON SEMSE Mit ihrer sieben und halbes Jahrhunderte langen Geschichte ist die Familie Semsey von Semse eine der ältesten Familien Ungarns, die auch noch heute lebt. Die Nachkömmlinge des aus Sachsen stammenden Richter Frank von Meissen gaben unzählige hervorragende Persönlichkeiten unserem Land durch 22 Generationen. Der Sohn vom Frank, Thomas zeichnete sich an der Stelle von Karl Robert, sein Enkelkind Ladislaus fiel in der ersten grossen Schlacht - bei Nikapel - der Verteidigung des christlichen Europas gegen die Türken. Mehrere Familienmitglieder zeichneten sich in den Befreiungskämpfen gegen die Türken aus. Sie nahmen auch an den Unabhängigkeits- und Freiheitskämpfen von Thököly und Rákóczi ferner 1848-49 teil. Unter den Semseys gaben es einige Treiber und Förderer der Wissenschaft und Kultur. Ausser dem ältesten Grundbesitz - dem von 1318 besassenen namengebenden Semse (Semsa, Slowakei) - wurden ein Familienzweig namentlich András Semsey, Obergespan der Gespanschaften Abaúj und Ugocsa, sowie seine Nachkömmlinge zum Gutsherren eines 40 Tausend Acker grossen Grundbesitzes in Balmazújváros ab 1798 aus der Gabe des Königs Franz I. In diesem Zweig wurde auch Andor Semsey, der Wissenschaftler, Mineraloge, einer der grössten Mäzen der ungarischen Wissenschaft und Kultur, geboren. In seiner Arbeit hat der Vorschub der Naturwissenschaften am Ende des vorigen und am Anfang unseres Jahrhunderts eine hervorragende Bedeutung. Er finanzierte zahlreiche Sammel-, Forschungs- und wissenschaftliche Reisen; unterstützte den Aufbau des Zoos in der Hauptstadt; spendete zweihunderttausend Goldenen Forint für den Aufbau und die Betätigungsbedingungen des Geologischen Institutes; bezahlte alle Kosten der Torsionswaage von Eötvös - Experimentreihe für die Messungen des Erdmagnetismus -; unterstützte mit gewaltigen Summen die Gestein- und Mineraliensammlung des Ungarischen Nationalmuseums. Auch das Gebäude des Museums in Balmazújváros wurde 1889 aus seiner Spende zum Zweck einer katholischen Patronatsschule gebaut. Seiner Erinnerung Hochachtung entgegenbringend hat das Museum in Balmazújváros am 8. Mai, 1998 den Namen Andor Semsey angenommen. Die Familie blüht an zahlreichen Zweigen auch in unseren Tagen. Bis zum Ende des zweiten Weltkriegs leben der Grafenzweig in Argentinien und in Deutschland, die Probanden der Kleinadeligenzweige in den Vereinigten Staaten von Amerika, in Frankreich, in der Slowakei und in Ungarn. 311