A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1995-1996 (Debrecen, 1998)

Művelődés- és irodalomtörténet - Várhelyi Ilona: Der Grabhügel als Motiv in der Lyrik von Kölcsey

Várhelyi Ilona DER GRABHÜGEL ALS MOTIV IN DER LYRIK VON KÖLCSEY Der Aufsatz untersucht die Handhabung des Grabhügelmotivs in der Dichtung von Ferenc Kölcsey. Die tatsächlichen Grabhügel verstecken die konkreten Trauer des Dichters, die in seiner Lyrik immer wieder auftauchen. Doch hat er auch stärker "hervorgehobene" Grabhügel, die als poetisches Bild oder als Wirkungselemente in jeder Epoche und Schicht in seiner Lyrik vorkommen. Sie werden im Aufsatz als bildhaft bezeichnet. Ein eigenartig beliebter Ort der Aufklärung und der Reformzeit sowie der Epoche des Sentimentalismus und der Romantik ist der Friedhof. Er ist eine geeignete Stätte für den Ausdruck der Sehnsucht, die auch für Kölcsey oft charakteristisch ist. Dieses Bild ist besonders in seinen frühen Gedichten häufig, ist aber auch später nicht selten: als Zeichen des Vergehens oder eben das der Unvergänglichkeit . Der Gedanke des Vergehens trägt im allgemeinen auch weltanschaulichen Inhalt. Der Aufsatz listet auf und analysiert die typischen Vorkommen des Grabhügelmotivs. Da zeichnet sich ab, daß Kölcsey die Grabwelt für einen ewig glücklichen, freien und lebendigen Zustand der von den Sorgen und Leiden erlösten Seele hält. Neben der transzendentalen Anschauung lassen sich auch Beispiele ftir die realistische Darstellung des Vergehens finden. Materie und Geist übergeben sich ineinandergeschmiegt der Erde. In seinem religiösen Charakter ist die Handhabung des Motivs eher vom griechischen, als vom christlichen Boden. Der menschliche Geist wird im Jenseits für die Leiden des Lebens dem Schadenersatz teilhaftig werden. Diese Rechtssprechung bewerkstel­ligt Gott oder lieber die Göttlichkeit, eine solche reale Kraft, die Alleinbesitzer aller Kenntnisse über das unwürdige Schicksal der Sterblichen ist. Die von ihr in Betracht gezogenen Würden oder Sünden werden nicht in den lokalisierbaren "Institutionen" des Himmelreiches oder der Hölle durch die genau ausgemessene Belohnung oder Strafe ausgeglichen, sondern dadurch, daß in der Weltordnung der Wahrheit und der Freiheit, im Jenseits alles seine entsprechende Stelle be­kommt. 446

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