A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1995-1996 (Debrecen, 1998)

Művelődés- és irodalomtörténet - Lakner Lajos: Wie und warum können wir heute den Dichter László Nagy lesen?

Lakner Lajos WIE UND WARUM KÖNNEN WIR HEUTE DEN DICHTER LÁSZLÓ NAGY LESEN? Der Aufsatz will die Frage beantworten, ob die Poesie von László Nagy auch heute noch veröffentlicht werden kann. Zuerst wird das "volkstümlich" genannte Literaturverständnis unter die Lupe genommen, das in den 70er und 80er Jahren sein eigenes Bild von László Nagy heraus­gebildet hat, und das es in dem sog. Nationalkanon als endgültiges sehen möchte. Der Verfasser geht demgegenüber davon aus, daß jeglicher Kanon nur für vorübergehend gehalten werden kann, und die Werke in Abhängigkeit eines Dialoges zwischen Tradition und dem Gegenwartshorizont interprätiert werden können. Die Studie lenkt die Aufmerksamkeit auf die Gefahren der kul­tischen Rezeption, denn die Fixiertheit setzt einen passiven Rezipienten voraus, was zur Hin­derung der Erschließbarkeit des Lebenswerkes führen kann. Der Verfasser hält diejenigen Gedichte von László Nagy für lebendig, in denen sich das lyrische Subjekt von der sozialen Rolle befreit, die unter das Schema des gesellschaftlich fixierten Diskurses subsumiert ist, wogegen ein fällig- menschliches Ich an Raum gewinnt. Aufgrund dessen werden die späten Stücke des Lebenswerkes durch die, aus dem konkreten gesellschaftlichen Kontext hervorhebende trans­gressive Funktion geprägt, von dieser Funktion ausgehend kann das heute gültige Portrait von László Nagy gezeichnet werden. 438

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